Jeder Mensch macht am Tag durchschnittlich etwa drei Zielbewegungen. Das hat sich seit Jahrhunderten nicht geändert. Nur die Art der Fortbewegung - zu Fuß oder mit dem Auto - hat sich geändert. Spricht man von Verkehrsvermeidung meint man damit vornehmlich den individuellen motorisierten Verkehr mit dem Auto oder dem Motorrad. Es soll vor allen Dingen der ÖPNV, das Fahrrad und das zu Fuß gehen gefördert werden. Das nennt man auch Verkehrsverlagerung, also es ist eigentlich keine Vermeidung.

Durch eine gute Stadtplanung kann natürlich ein Großteil des Verkehrs vermieden werden. Wenn alles zu Fuß oder mit dem Rad erreichbar ist, dann braucht man kein Auto und auch keinen Bus oder eine Bahn. Ich denke aber, dass unsere Infrastruktur so schlecht geplant ist, dass sich hier auch in den nächsten Jahren nicht viel ändern wird. Es gibt aber Beispiele für ein Wohnen ohne Auto. Versucht wurde dies in Bremen, wo es aber gescheitert ist. Andere Städte haben es nachgemacht und einzelne neue Baugebiete für ein wohnen ohne Auto ausgeschrieben.

 

Der Individuelle motorisierte Verkehr kann durch Öko-Steuern auf das Benzin ein wenig umgelenkt werden auf den ÖPNV und das Rad sowie den Füßgängerbetrieb. Ich glaube aber es kann hier nur wenig umgelenkt werden. Es sei denn, das Benzin kostet wirklich 5 DM pro Liter. 

Es gibt aber eine Initiative Mobil ohne Auto, die sich für eine Autofreie Mobilität einsetzt.

Alltagsstrategien für autofreie Bürger

  1. Denken statt fahren (planvolle Ortsveränderung)
  2. Orientierung auf Nähe; die Wahl des Wohnortes spielt eine erhebliche Rolle (Nähe von Wohnen, Arbeiten, Schule, Einkaufen, Freizeit etc.)
  3. Aktivitätenkopplung (fahren und essen, fahren und arbeiten etc.)
  4. Kleinteilige Gütertransportlogistik (jenseits des Kofferraumes)

Die Tipps stammen von Dr. O. Reutter von der Seite www.autofrei.de.

Das Auto zu begreifen fällt schwer. Alle Leute wissen, dass das Auto extrem umweltschädlich ist, das jährlich 8000 Menschen in Deutschland sterben und 500.000 verletzt werden und das man viel im Stau steht. Trotzdem werden immer mehr Fun-Autos verkauft und immer mehr Fahrten in der Freizeit absolviert. Dabei vereinsamt man im Auto und man wird dort aggressiver. Aber es ist sexy ein Auto zu haben. Den Leuten macht wahrscheinlich auch mehr der Kauf eines Autos Spaß, als sein Besitz, denn viele verkaufen ihr Auto bereits nach zwei Jahren.
Viele Menschen in Deutschland haben aber keinen Zugriff auf ein Auto. In Deutschland sollen es ca 14 Millionen Menschen sein. Auch Alleinerziehende bekommen ihre Mobilität ohne Auto geregelt. Es gibt aber viele positive Anreize, auf ein Auto zu verzichten. Nur der Weg zum Leben ohne Auto ist weit und schwierig. Man gewinnt Zeit, wenn man seine Mobilität plant und nicht im Stau steckt. Im ÖPNV kann man sich um seine Kinder kümmern.
Vorteile bringt auch ein autofreies Wohnen. Es gibt in diesen autofreien Wohnsiedlungen weniger Lärm und mehr Platz zum Spielen für Kinder. Die Luft ist sauberer und es ist sicherer.

Mit Hilfe der neuen Technologien wie dem Internet und Mobilfunk sollte es möglich sein, Verkehr zu vermeiden, weil Daten und nicht mehr Menschen reisen. Aber eine Studie des Öko-Instituts hat dies nicht bestätigt.

Eine weitere Möglichkeit Verkehr zu vermeiden ist das Car-Sharing. Wer wenig mit dem Auto fährt, hat hier die Möglichkeit, ab und zu ein Auto zu nutzen. Beim Car-Sharing schließen sich mehrere Menschen zusammen und bilden einen Verein. Der kauft ein oder mehrere Autos und stellt diese den Mitgliedern gegen eine Grundgebühr und ein Kilometergeld zur Verfügung. Die Autos stehen an einem öffentlichen Platz. 

Menschen, die Carsharing betreiben fahren mehr mit Bussen und Bahnen.

48% der Wege mit dem Auto werden in der Freizeit gefahren. Da könnte man bestimmt noch einiges vermeiden. In der Freizeit hätte man eigentlich auch Zeit, um etwas ökologischer mit Bahn und ÖPNV zu fahren, oder mit dem Rad oder zu Fuß zu gehen.

Die Wirtschaft muss auch auf eine lokale Wirtschaft umgebaut werden, damit viele Transport- und Freizeitwege wegfallen. Dazu müssen die Güter in der Region hergestellt und verbraucht werden. Im Moment werden sie durch die halbe Welt gefahren, wenn es sich finanziell lohnt. Lebensmittel und Baustoffe müssen wieder aus der Region kommen.

Links:

Wohnen ohne Auto

Autofrei.de

Greenpeace

Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur

Carsharing- Verband

europ. Carsharing Verband

 

Erstellt am 5.04.2000, Version vom 22.10.2017, Johannes Fangmeyer