Frieden ist nicht nur die Abwesenheit von Krieg.

Frieden muss gewaltfrei erarbeitet werden.

Ich bin ein Anhänger der Sozialen Verteidigung, die mit gewaltfreien Mitteln kämpft.

Personen, die gewaltfreie Methoden entwickelten oder sie anwendeten:

Henry David Thoreau: Über die Pflicht zum Ungehorsam gegenüber dem Staat. 

Ghandi: Bewegung für ein Wahlrecht der Farbigen in   Südafrika. Unabhängigkeitsbewegung in Indien 

Leo Tolstoi Rußland 

Henriette Holst Roland :Gewaltfreie Anarchistin 

Quäker : Gewaltfreie Christliche Bewegung 

Amish-Leute, USA : Gewaltfreie Christliche Bewegung 

Martin Luther King: Schwarze Bürgerrechtsbewegung in den USA 

Gebrüder Branigan, USA : Militant gewaltfreie in den USA 

Beispiele für gewaltfreies handeln:

Kapp Putsch 1920 Deutschland 

Teilweise im Ruhrkampf Deutschland 

Gandhi, Unabhängigkeitskampf in Indien 

Zweiter Weltkrieg: 

- Widerstand in Dänemark, keine Juden deportiert 

- Widerstand in Norwegen, Lehrer 

- Bulgarien, so gut wie keine Juden deportiert 

- Generalstreik in Holland wegen Judenstern 

- Protestaktion 1943 in Berlin. Alle jüdischen Ehepartner frei. 

Prager Frühling 

Zum Teil im Baltikum 

DDR 1989 

Platz des himmlischen Friedens China 1989 

in Burma, Südafrika, Sowetunion beim Putsch usw. 

Fast jährlich eine Aktion in den letzten Jahren 

zahllose gewaltfreie politische Gefangene (amnesty international) 

1990 Volksentscheid für die Abschaffung der Armee in der Schweiz: gut 33% sind dafür 

 

Vorgehen bei der Sozialen Verteidigung:

Das Konzept der sozialen Verteidigung sieht eine Verteidigung ohne militärische Mittel vor. Die ganze Verteidigung erfolgt nur mit gewaltfreien Mitteln. Die soziale Verteidigung verteidigt nicht so sehr das Land als die Lebensweise der Menschen. Der Aufenthalt des Gegners soll zu möglichst hohen Kosten geschehen, nicht sein eindringen. Das Land läßt sich im Falle eines Angriffs überrollen und leistet keine militärische Gegenwehr. Über Radio und Fernsehen wird die Bevölkerung aufgerufen dynamisch weiterzuleben und den Anweisungen der Angreifer nicht folge zu leisten. 

Zu den befürchteten Massakern ist es dabei nicht gekommen. Selbst die Nazis haben nicht auf Dänen, Bulgaren oder die Protestierenden der Rosenstraße geschossen. 

Die Kommunikationswege über Post, Telefon, Radio und Fernsehen müssen aber gewaltfrei geschützt werden. Während der Besetzung darf die Kommunikation mit dem Agressor jedoch nie abreißen. Die Verwaltung des Landes darf auch nicht mit den Angreifern kollaborieren, sonst kann die Soziale Verteidigung nicht wirken. Es sollten so viel wie mögliche Bürger Trainings im gewaltfreien Handeln mitmachen. Dort lernen sie in Rollenspielen, wie man gewaltfrei der Gewalt widersteht. 

Vorteile der Sozialen Verteidigung sind, dass die Infrastruktur erhalten bleibt. Das es viel, viel weniger Tote als im Krieg gibt und die geringeren Kosten im Verteidigungsfall sowie im Frieden. 

Nachteile der sozialen Verteidigung sind, dass fast die gesamte Bevölkerung mobilisiert werden muss und dass die Befreiung länger dauern kann und anders aussehen kann als man denkt. 

Seit einiger Zeit werden im Rahmen eines Zivilen Friedensdienstes Menschen ausgebildet, die gewaltfrei in Krisen intervenieren sollen. Sie werden innerhalb von 3 Monaten ausgebildet und erhalten ein Sprachtraining. Im Internationalen Bereich stellt Konfliktprävention einen großen Bereich innerhalb der UN-Arbeit dar. Thomas Diebel vom Institut für Entwicklung und Frieden belegte mit vielen Beispielen, das nicht militärische Gewaltprävention gut 95% aller weltweiten Kriseninterventionen ausmachen. Doch es wird wenig über sie berichtet. Wenn über sie berichtet wird, dann meist negativ, wenn diese Vermittlungen gescheitert sind, und wieder einmal Militär gefordert wird. Internationale Hilfsorganisationen fordern einen gezielten Schutz während ihres Einsatzes, da immer mehr Helfer ermordet werden. Dies kann durch Blauhelmsoldaten oder nichtmilitärische Kräfte geschehen, die entsprechend ausgebildet sind. Dennoch stellt keiner der Staaten solche Einheiten zur Verfügung. Es wird bei der Reform der UNO darauf gedrungen, ein Drittes Sicherheitskonzept zwischen schutzloser Katastrophenhilfe und Militäreinsatz zu installieren. 

Wie erreiche ich ein gewaltfreies Handeln?

Unterrichtung der Kinder und Erwachsenen in gewaltfreier Konfliktlösung. Selbst bei der Kommunikation gibt es Möglichkeiten sich so zu verhalten: Lieber viel loben. und nicht sofort kritisieren. Es gibt die Gewinner-Gewinner-Methode bei Konflikten. Dabei wird der Konsens gesucht. Gemeinsamkeiten werden gesucht. Es wird nicht sofort widersprochen, sondern erst einmal erfragt, was der andere will. Ersatz der Nullsummenspiele durch Kommunikationsspiele. 

Jungen nicht mehr durch brutale Spiele auf Ihre Opferrolle im Krieg vorbereiten. Wenn sie nicht wollen, brauchen sie solche Spiele nicht zu spielen. Aggression ist dem Menschen wahrscheinlich angeboren, oder im Verlaufe der Evolution als jagendes Tier "anerzogen". Das ist aber noch kein Grund dafür, sie heute anzuwenden. Es ist sogar gut etwas Aggression zu haben, um zu überleben. 

Zudem kann man gewaltloses handeln, z.B. bei Blockaden oder anderswo trainieren. Auch Gandhi und Martin Luther King haben ihre Mitstreiter nicht blindlings in die Gefahr gestellt. Und auch heute werden die Blockierer meistens trainiert. Des weiteren ist es meistens sinnvoll seine Aktionen vorher anzukündigen. und vorher mit dem Gegner zu sprechen.

 

Links:

Verein für Friedenspädagogik Tübingen

Bund für Soziale Verteidigung

Friedenskooperative

Deutsche Friedens-Gesellschaft-Vereinigte Kriegsgegner

Forum Ziviler Friedensdienst

Transcend (Johan Galtung) 

frieden-gewaltfrei.de

Erstellt am 1.06.1999, Version vom 15.10.2017, Johannes Fangmeyer