Schon der erste Bericht an den Club of Rome sagte aus, dass es auch ohne Grenzen  der Ressourcen zu einem Kollaps des Wirtschaftswachstums kommen würde.

 

Wirtschaftswachstum ist ein positiv besetzter Begriff und eine heilige Kuh unseres Wirtschaftssystems. Dabei kann sich jeder ausrechnen, das es ein Wachstum ohne Grenzen nicht geben kann. Vor allem kein exponentielles Wachstum. Darauf hat der erste Bericht an den Club of Rome 1972 hingewiesen. Der Bericht wurde viel beachtet und zitiert, aber die Politiker hielten am Wirtschaftswachstum fest.
Wie irrsinnig es ist, am Wachsen des Bruttosozialprodukts festzuhalten zeigt auch, das z.B. Autounfälle als Erhöhung des BSP gezählt werden. Ebenso ist es mit Emissionsfiltern,  die das BSP erhöhen, obwohl sie eigentlich die Wirtschaft belasten. Wenn man sich nur auf das quantitative und nicht auch auf das qualitative Wachstums stützt, kommt es dazu, dass zum Beispiel bei der Produktion von Stoffbahnen diese immer schmaler werden, um zu wachsen.
Es gibt neuere  Berechnungen eines "ökologischen Sozialprodukts" von Hermann E. Daly, die nachweisen, das unser Wohlstand in den 80er und 90er Jahren nicht mehr gewachsen ist.
In dem Bericht: Die neuen Grenzen des Wachstums, geht es vor allem darum, das fast überall der Naturverbrauch  gesteigert wurde in den letzten 20 Jahren. Die Resourcen reichen noch Jahrzehnte, aber wie sich jetzt herausstellt sind die CO2 Emissionen die Grenze.  Natürlich können einige Grenzen hinausgeschoben werden,  doch gibt es irgendwann einmal eine optimale Größe eines Systems. Wird diese überschritten, kehren sich viele Effekte in ihr  Gegenteil.
Seit 1991 gibt es in Deutschland eine Umweltökonomische Gesamtrechnung des Statistischen Bundesamtes. Darin wird der Verbrauch der Natur und der Eintrag von Emissionen in die Natur beziffert. Im Einzelnen sind dies Rohstoffe, EnergieverbrauchWasserverbrauch, Landschaftsverbrauch sowie NOx, SOx und CO2 Emissionen.  Diese Daten kann man mit dem Bruttosozialprodukt in Beziehung setzen. So ist der Naturverbrauch, außer dem Landschaftsverbrauch sowie der Emissionseintrag in die Natur gesenkt worden, obwohl das Bruttosozialprodukt stark zunahm.
Niko Paech hat ein Konzept einer Postwachstumsökonomie ausgearbeitet, bei dem die Wirtschaft nicht mehr wachsen muss. Es wird nur noch 20 Stunden in der Woche gearbeitet und der Rest der Arbeitszeit wird mit Subsistenzproduktion und Reparaturen verbracht.
Mittlerweile gibt es die weltweite Degrowth-Bewegung.

 

Links:

Club of  Rome

Worldwatch-Institute

Statistisches Bundesamt

Postwachstumsökonomie

Degrowth-Bewegung

 

Erstellt am 22.11.2000, Version vom 23.10.2017, Johannes Fangmeyer