Übelkeit, Kopfschmerzen, Schlafstörungen. Die Schuld geben viele elektromagnetischer Strahlung. Doch lässt sich "Elektrohypersensibilität" wissenschaftlich belegen?
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Inhalt
- Können uns elektromagnetische Felder schaden?
- Können wir elektromagnetische Felder spüren?
- Was ist elektromagnetische Überempfindlichkeit?
- Was sagen Studien?
- Ist 5G ein Problem?
- Wie kann ich Strahlung vermeiden?
- Gibt es Personen, die sensibler auf elektromagnetische Strahlung reagieren?
- Was können Betroffene tun?
- Können uns elektromagnetische Felder schaden?
- Können wir elektromagnetische Felder spüren?
- Was ist elektromagnetische Überempfindlichkeit?
- Was sagen Studien?
- Ist 5G ein Problem?
- Wie kann ich Strahlung vermeiden?
- Gibt es Personen, die sensibler auf elektromagnetische Strahlung reagieren?
- Was können Betroffene tun?
Artikel Abschnitt: Können uns elektromagnetische Felder schaden?
Können uns elektromagnetische Felder schaden?
Elektrische und magnetische Felder sind überall
Ein Beispiel für ein natürliches, statisches Magnetfeld ist das Erdmagnetfeld. Elektrische und magnetische Felder können aber auch künstlich erzeugt werden. Niederfrequente elektrische Felder finden wir zum Beispiel an elektrischen Leitungen auch wenn kein Strom fließt, aber eine elektrische Spannung vorhanden ist. Niederfrequente magnetische Felder treten an allen Leitungen und Elektro-Geräten auf, in denen Wechselstrom fließt. Bei Mobilfunk oder WLAN, aber auch Rundfunk oder Radar handelt es sich hingegen um künstliche hochfrequente elektromagnetische Felder.
Erbmaterial kann nicht direkt geschädigt werden
Laut Bundesamt für Strahlenschutz ist die Energie von elektromagnetischen Feldern zu gering, um Erbmaterial direkt zu schädigen. Es handelt sich um „nichtionisierende Strahlung“, also Strahlung, die nicht genug Kraft besitzt, um Atome so zu verändern, dass sie positiv geladene Teilchen erzeugt (Ionen).
Hochfrequente Felder können Gewebe erwärmen
Allerdings können elektromagnetische Felder auf anderem Weg Gesundheitsschäden verursachen. Niederfrequente elektrische und magnetische Felder können elektrische Felder und Ströme in unseren Körpern erzeugen. Hochfrequente elektromagnetische Felder können biologisches Gewebe erwärmen. Generell gilt: Je höher die Frequenz, desto weniger tief dringt das Feld in unseren Körper ein. Beim Mobilfunk zum Beispiel dringt es wenige Zentimeter in das Gewebe ein. Die Wärmewirkung ist wissenschaftlich nachgewiesen. Weitere Wirkungen wie Gesundheitsbeeinträchtigungen oder ein erhöhtes Krebsrisiko werden diskutiert. Sie konnten bislang aber nicht eindeutig nachgewiesen werden.
Artikel Abschnitt: Können wir elektromagnetische Felder spüren?
Können wir elektromagnetische Felder spüren?
Magnetfelder werden von Menschen (im Gegensatz zu einigen Tierarten) nicht wahrgenommen. Darum können wir elektromagnetische Felder erst dann wahrnehmen, wenn sie so hoch sind, dass sie zu einer starken Erwärmung des Körpers führen (Mikrowellenprinzip).
Für elektromagnetische Felder gibt es Grenzwerte
„Solchen Feldern sind Menschen in Deutschland im Alltag nicht ausgesetzt“, sagt das Bundesamt für Strahlenschutz. Denn die von der Regierung festgelegten Grenzwerte für elektromagnetische Felder lägen deutlich unter diesem Schwellenwert. Einige Umweltmediziner kritisieren allerdings das Modell, mit dem diese Grenzwerte bestimmt worden sind. Sie seien zu hoch angesetzt.
Artikel Abschnitt: Was ist elektromagnetische Überempfindlichkeit?
Was ist elektromagnetische Überempfindlichkeit?
Elektromagnetische Hypersensibilität ist keine Krankheit
Laut dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) bezeichnen sich etwa ein bis zwei Prozent der deutschen Bevölkerung als elektrosensibel. Als Krankheit wird die Hypersensibilität in Deutschland jedoch nicht eingestuft. Denn laut BfS und der Weltgesundheitsorganisation WHO konnte bislang nicht nachgewiesen werden, dass tatsächlich elektromagnetische Strahlung die Ursache für die Beschwerden ist.
Vielmehr spielten das Wissen um die Existenz der Felder, Besorgnis und Erwartungshaltung eine Rolle. In Schweden zum Beispiel gilt Elektrohypersensibilität (EHS) als „körperliche Beeinträchtigung“. Viele Krankenhäuser dort bieten abgeschirmte Behandlungszimmer für Menschen mit elektromagnetischer Hypersensibilität.
Elektrosensitiv ist nicht gleich elektrosensibel
Wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass jemand, der elektrosensitiv ist, nicht auch automatisch elektrosensibel sein muss. Das heißt, dass manche Menschen schwache niederfrequente elektrische Felder oder Ströme zwar spüren können, dies aber nicht unbedingt mit Krankheitssymptomen einhergeht.
Umgekehrt gab es bei Studien mit nach eigenen Aussagen elektrosensiblen Probanden keine Anzeichen dafür, dass diese Probanden elektromagnetische Felder tatsächlich wahrnehmen konnten.
Artikel Abschnitt: Was sagen Studien?
Was sagen Studien?
Kein Zusammenhang zwischen Symptomen und Strahlung
Der Großteil der nationalen und internationalen Studien kann keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen den Symptomen und elektromagnetischer Strahlung feststellen. So heißt es beispielsweise in einer 2009 veröffentlichten Untersuchung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, dass elektromagnetische Hypersensibilität „nicht auf eine nachweisbare, biologisch begründete Empfindlichkeit gegenüber alltagsüblichen elektromagnetischen Feldern“ zurückgeführt werden könne.
Bislang kommen als valide eingestufte Studien zu dem Ergebnis, dass elektromagnetische Strahlen nicht die Ursache für die Symptome der Betroffenen sind.
Es gibt Kritik an bestehenden Methoden
Unter den Forschern gibt es allerdings auch Kritik an den bisherigen Methoden: Die kanadischen Wissenschaftler Stephen J. Genius und Christopher T. Lipp beispielsweise forderten 2012, dass bei Untersuchungen nicht nur eine Frequenz verwendet werden dürfe, da elektrosensible Personen auf unterschiedliche Frequenzen reagieren könnten.
Dieser Forderung sind Forscher nachgegangen und haben unter häuslichen Bedingungen mit typischen Signalen entsprechend den Angaben der Betroffenen gearbeitet. Auch hier wurde unter doppelblinden Bedingungen (weder Testperson noch Forscher wissen wann ein Feld angewendet wird) nicht nachgewiesen, dass elektrosensible Menschen elektromagnetische Felder wahrnehmen können oder darauf mit Symptomen reagieren.
Allerdings traten Symptome dann auf, wenn die Testpersonen wussten oder glaubten, den Feldern ausgesetzt zu sein. Da es demnach unwahrscheinlich ist, dass die Felder die Ursache der gesundheitlichen Beschwerden sind, werden laut Bundesamt für Strahlenschutz aktuell Verhaltenstherapien getestet.
Artikel Abschnitt: Ist 5G ein Problem?
Ist 5G ein Problem?
Wer es ganz genau wissen will, findet hier unsere sehr detaillierte Einschätzung zum 5G-Netz.
Artikel Abschnitt: Wie kann ich Strahlung vermeiden?
Wie kann ich Strahlung vermeiden?
Bei der Wahl eines Smartphones kann man außerdem auf die spezifische Absorptionsrate achten. Das ist die Energie, die der Körper durch elektromagnetische Strahlung aufnimmt. Dazu hat das Bundesamt eine Liste der SAR-Werte für verschiedene Smartphone veröffentlicht.
Ein weiterer Tipp: Head-Sets nutzen, statt das Smartphone direkt an den Kopf zu halten und nachts den Flugmodus aktivieren.
Artikel Abschnitt: Gibt es Personen, die sensibler auf elektromagnetische Strahlung reagieren?
Gibt es Personen, die sensibler auf elektromagnetische Strahlung reagieren?
Von Betroffenen werden zum Teil auch Vorerkrankungen wie Borreliose beziehungsweise Borrelien im Blut in Kombination mit einem erlebten Schädel-Hirn-Trauma als mögliche Verursacher der Elektrohypersensibilität vermutet. Qualitativ hochwertige wissenschaftliche Untersuchungen gibt es hierzu allerdings bislang nicht.
Artikel Abschnitt: Was können Betroffene tun?
Was können Betroffene tun?
Gunde Ziegelberger vom Bundesamt für Strahlenschutz empfiehlt Betroffenen oft, umweltmedizinische Beratungsstellen aufzusuchen. Diese können auch helfen, wenn man den Verdacht hat, dass Schadstoffe in der Umwelt krankmachen könnten.
Quellenangaben zum Artikel:
Zusammenstellung der Immissions- und Anlagegrenzwerte gemäss NISV für verschiedene Anlagekategorien.
Immissionsgrenzwerte
- Die Immissionsgrenzwerte der NISV sind international harmonisiert.
- Sie schützen vor wissenschaftlich anerkannten Gesundheitsschäden.
- Sie berücksichtigen die Gesamtheit der an einem Ort auftretenden niederfrequenten oder hochfrequenten Strahlung.
- Sie müssen überall eingehalten werden, wo sich Menschen - auch nur kurzfristig - aufhalten.
Anlagegrenzwerte
- Die Anlagegrenzwerte der NISV sind Vorsorgegrenzwerte.
- Sie liegen deutlich tiefer als die Immissionsgrenzwerte.
- Sie basieren auf dem Vorsorgeprinzip des Umweltschutzgesetzes und sind auf Grund technischer, betrieblicher und wirtschaftlicher Kriterien festgelegt worden.
- Sie begrenzen die Strahlung einer einzelnen Anlage.
- Sie müssen dort eingehalten werden, wo sich Menschen während längerer Zeit aufhalten.
- Damit sorgen sie dafür, dass die Elektrosmogbelastung an Orten mit empfindlicher Nutzung grundsätzlich niedrig ist, womit auch das Risiko für vermutete Gesundheitsauswirkungen vermindert wird.
Die Anlagegrenzwerte stützen sich nicht auf medizinische oder biologische Erkenntnisse, sondern sind anhand technischer, betrieblicher und wirtschaftlicher Kriterien festgelegt worden. Folglich handelt es sich nicht um Unbedenklichkeitswerte, und ihre Einhaltung garantiert auch nicht, dass sich jede gesundheitliche Auswirkung ausschliessen lässt. Umgekehrt bedeutet es aber auch nicht, dass negative Auswirkungen auftreten, falls die Anlagegrenzwerte überschritten sind.
1. Mobilfunkanlagen
Immissionsgrenzwerte
Massgebend ist der höchste 6-Minuten-Mittelwert.
Frequenz | Immissionsgrenzwert für den Effektivwert der elektrischen Feldstärke (in Volt pro Meter) |
---|---|
400 MHz | 28 V/m |
800 MHz | 39 V/m |
900 MHz | 42 V/m |
1800 MHz | 58 V/m |
2100 MHz | 61 V/m |
2600 MHz | 61 V/m |
Anlagegrenzwerte
Massgebend ist die volle Auslastung der Anlage (maximaler Gesprächs- und Datenverkehr bei maximaler Sendeleistung).
Frequenzband | Anlagegrenzwert |
---|---|
400 MHz, 800 MHz, 900 MHz | 4 V/m |
1800 MHz, 2100 MHz, 2600 MHz | 6 V/m |
Kombination von 400/800/900 MHz mit 1800/2100/2600 MHz |
5 V/m |
2. Rundfunkanlagen
Immissionsgrenzwert
Massgebend ist der höchste 6-Minuten-Mittelwert.
Frequenz | Immissionsgrenzwert für den Effektivwert der elektrischen Feldstärke (in Volt pro Meter) |
---|---|
10 - 400 MHz | 28 V/m |
600 MHz | 34 V/m |
860 MHz | 40 V/m |
Frequenz | Anlagegrenzwert (in Volt pro Meter) |
---|---|
10 - 860 MHz | 3 V/m |
3. Hochspannungsleitungen
Immissionsgrenzwerte
Die Immissionsgrenzwerte für die Frequenz von 50 Hz (allgemeine Stromversorgung). Massgebend ist der höchste Effektivwert.
5 Kilovolt pro Meter (kV/m) | für die elektrische Feldstärke |
100 Mikrotesla | für die magnetische Flussdichte |
10 Kilovolt pro Meter (kV/m) | für die elektrische Feldstärke |
300 Mikrotesla | für die magnetische Flussdichte |
- 1 Mikrotesla für den Effektivwert der magnetischen Flussdichte
- bei gleichzeitigem Betrieb aller Leitungsstränge mit den massgebenden Strömen in der am häufigsten vorkommenden Kombination der Lastflussrichtungen.
4. Transformatorenstationen
Immissionsgrenzwerte
Die Immissionsgrenzwerte für die Frequenz von 50 Hz (allgemeine Stromversorgung). Massgebend ist der höchste Effektivwert.
5 Kilovolt pro Meter (kV/m) | für die elektrische Feldstärke |
100 Mikrotesla | für die magnetische Flussdichte |
10 Kilovolt pro Meter (kV/m) | für die elektrische Feldstärke |
300 Mikrotesla | für die magnetische Flussdichte |
- 1 Mikrotesla für den Effektivwert der magnetischen Flussdichte
- beim Betrieb mit Nennleistung.
5. Unterwerke und Schaltanlagen
Immissionsgrenzwerte
Die Immissionsgrenzwerte für die Frequenz von 50 Hz (allgemeine Stromversorgung). Massgebend ist der höchste Effektivwert.
5 Kilovolt pro Meter (kV/m) | für die elektrische Feldstärke |
100 Mikrotesla | für die magnetische Flussdichte |
10 Kilovolt pro Meter (kV/m) | für die elektrische Feldstärke |
300 Mikrotesla | für die magnetische Flussdichte |
- 1 Mikrotesla für den Effektivwert der magnetischen Flussdichte
- beim Betrieb mit Nennleistung.
6. Eisenbahn-Fahrleitungen
Immissionsgrenzwerte
Die Immissionsgrenzwerte für die Frequenz von 16.7 Hz. Massgebend ist der höchste Effektivwert.
10 Kilovolt pro Meter (kV/m) | für die elektrische Feldstärke |
300 Mikrotesla | für die magnetische Flussdichte |
- 1 Mikrotesla für den Effektivwert der magnetischen Flussdichte
- als Mittelwert während 24 Stunden
- beim vorgesehenen Betrieb mit Personen- und Güterzügen
Die effektive Dosis ist im Strahlenschutz eine Dosisgröße, die als Summe der mit den ICRP- Organ-(Gewebe-)Gewichtungsfaktoren w T gewichteten gewebeäquivalenten Dosen definiert ist , die die unterschiedliche Strahlenempfindlichkeit verschiedener Organe und Gewebe berücksichtigt . Die effektive Dosis ist mit dem Symbol E versehen . Die SI-Einheit von E ist Sievert (Sv) oder aber Rem (Röntgen-Äquivalent Mann) ist immer noch gebräuchlich ( 1 Sv = 100 Rem ). Die Einheit Sievert wurde nach dem schwedischen Wissenschaftler Rolf Sievert benannt, der viele der frühen Arbeiten zur Dosimetrie in der Strahlentherapie geleistet hat.
Wie im vorigen Kapitel beschrieben, wird die Äquivalentdosis H T zur Bewertung des stochastischen Gesundheitsrisikos durch externe Strahlungsfelder verwendet, die den ganzen Körper gleichmäßig durchdringen . Es sind jedoch weitere Korrekturen erforderlich , wenn das Feld nur an Körperteilen oder ungleichmäßig angelegt wird , um das stochastische Gesamtgesundheitsrisiko für den Körper zu messen. Um dies zu ermöglichen, wird eine weitere Dosismenge, die als effektive Dosis bezeichnet wird, verwendet muss benutzt werden. Die effektive Dosis ermöglicht die Bestimmung der biologischen Folgen einer Teilbestrahlung (ungleichmäßig). Das liegt daran, dass verschiedene Körpergewebe unterschiedlich auf ionisierende Strahlung reagieren. Daher hat die ICRP bestimmten Geweben und Organen Sensitivitätsfaktoren zugeordnet, damit bei Kenntnis der bestrahlten Regionen die Wirkung einer Teilbestrahlung berechnet werden kann.
In Publikation 60 definiert die ICRP die effektive Dosis als die doppelt gewichtete Summe der absorbierten Dosis in allen Organen und Geweben des Körpers. Dosisgrenzwerte werden in Bezug auf die effektive Dosis festgelegt und gelten für den Einzelnen für Strahlenschutzzwecke, einschließlich der Risikobewertung im Allgemeinen. Mathematisch kann die effektive Dosis ausgedrückt werden als:
Sowohl die Äquivalentdosis als auch die effektive Dosis sind Größen für den Strahlenschutz, einschließlich der Risikobewertung im Allgemeinen. Sie bieten eine Grundlage zur Abschätzung der Wahrscheinlichkeit stochastischer Wirkungen nur für Energiedosen deutlich unterhalb der Schwellen für deterministische Wirkungen.
Einheiten der effektiven Dosis :
- Sievert . Das Sievert ist eine abgeleitete Einheit aus Äquivalentdosis und effektiver Dosis und repräsentiert die äquivalente biologische Wirkung der Einlagerung von einem Joule Gammastrahlenenergie in ein Kilogramm menschliches Gewebe.
- REM . Das Rem (Abkürzung für Röntgenäquivalent M an) ist die nicht dem SI zugehörige Einheit für Äquivalentdosis und effektive Dosisdosis , die überwiegend in den USA verwendet wird . Es ist ein Begriff für Dosisäquivalenz und entspricht dem biologischen Schaden, der durch eine Dosis von einem Rad verursacht würde.
Ein Sievert ist eine große Menge an effektiver Dosis. Eine Person, die eine Ganzkörperdosis von 1 Sv aufgenommen hat, hat pro kg Körpergewebe (bei Gammastrahlen) ein Joule Energie aufgenommen.
Effektive Dosierungen in Industrie und Medizin haben oft niedrigere Dosierungen als ein Sievert, und die folgenden Vielfachen werden häufig verwendet:
1 mSv (Millisievert) = 1E-3 Sv
1 µSv (Mikrosievert) = 1E-6 Sv
Umrechnungen von den SI-Einheiten in andere Einheiten sind wie folgt:
- 1 Sv = 100 Rem
- 1 mSv = 100 mrem
Gewebegewichtungsfaktoren
Der Gewebegewichtungsfaktor w T ist der Faktor, mit dem die Äquivalentdosis in einem Gewebe oder Organ T gewichtet wird, um den relativen Beitrag dieses Gewebes oder Organs zu den gesamten Gesundheitsschäden darzustellen, die sich aus einer gleichmäßigen Bestrahlung des Körpers ergeben (ICRP 1991b). . Es stellt ein Maß für das Risiko stochastischer Wirkungen dar, die sich aus der Exposition dieses spezifischen Gewebes ergeben könnten. Die Gewebegewichtungsfaktoren berücksichtigen die unterschiedliche Strahlenempfindlichkeit verschiedener Organe und Gewebe.
Die Gewebegewichtungsfaktoren sind in verschiedenen Veröffentlichungen der ICRP (International Commission on Radiological Protection) aufgeführt. Entsprechend der aktuellen Ermittlung der ICRP sind die Risikofaktoren in der folgenden Tabelle (aus ICRP-Publikation 103 (ICRP 2007)) aufgeführt.
Besondere Referenz: ICRP, 2007. The 2007 Recommendations of the International Commission on Radiological Protection. ICRP-Publikation 103. Ann. ICRP 37 (2-4).
Dazu wurde der Körper in 15 verschiedene Organe eingeteilt – jedes mit einem Gewichtungsfaktor w T . Wenn nur ein Teil des Körpers bestrahlt wird, werden nur diese Regionen zur Berechnung der effektiven Dosis herangezogen. Die Gewebewichtungsfaktoren summieren sich zu 1,0 , so dass bei Bestrahlung eines ganzen Körpers mit gleichmäßig durchdringender äußerer Strahlung die effektive Dosis für den ganzen Körper gleich der Äquivalentdosis für den ganzen Körper ist.
Wird eine Person nur partiell bestrahlt, hängt die Dosis stark vom bestrahlten Gewebe ab. Beispielsweise ist eine Gamma-Dosis von 10 mSv für den ganzen Körper und eine Dosis von 50 mSv für die Schilddrüse risikomäßig gleichbedeutend mit einer Ganzkörperdosis von 10 + 0,04 x 50 = 12 mSv.
Beispiele für Dosen in Sievert
Wir müssen beachten, dass Strahlung überall um uns herum ist. In, um und über der Welt, in der wir leben. Es ist eine natürliche Energiekraft, die uns umgibt. Es ist ein Teil unserer natürlichen Welt, der seit der Geburt unseres Planeten hier ist. In den folgenden Punkten versuchen wir enorme Bandbreiten der Strahlenbelastung auszudrücken, die aus verschiedenen Quellen gewonnen werden können.
- 0,05 µSv – Schlafen neben jemandem
- 0,09 µSv – Leben innerhalb von 30 Meilen von einem Kernkraftwerk für ein Jahr
- 0,1 µSv – Essen einer Banane
- 0,3 µSv – Leben in einem Umkreis von 50 Meilen um ein Kohlekraftwerk für ein Jahr
- 10 µSv – Durchschnittliche Tagesdosis aus natürlichem Hintergrund
- 20 µSv – Röntgenaufnahme des Brustkorbs
- 40 µSv – Ein 5-stündiger Flugzeugflug
- 600 µSv – Mammographie
- 1 000 µSv – Dosisgrenzwert für Einzelpersonen der Bevölkerung, effektive Gesamtdosis pro Jahr
- 3 650 µSv – Durchschnittliche Jahresdosis aus natürlichem Hintergrund
- 5 800 µSv – Brust-CT-Scan
- 10 000 µSv – Durchschnittliche Jahresdosis aus natürlichem Hintergrund in Ramsar, Iran
- 20 000 µSv – einzelner Ganzkörper-CT-Scan
- 175 000 µSv – Jahresdosis durch natürliche Strahlung an einem Monazitstrand in der Nähe von Guarapari, Brasilien.
- 5 000 000 µSv – Dosis, die einen Menschen mit einem Risiko von 50 % innerhalb von 30 Tagen tötet (LD50/30), wenn die Dosis über einen sehr kurzen Zeitraum eingenommen wird .
Wie zu sehen ist, sind niedrige Dosen für den Alltag üblich. Die vorherigen Beispiele können dabei helfen, relative Größen zu veranschaulichen. Aus Sicht der biologischen Folgen ist es sehr wichtig, zwischen Dosen zu unterscheiden, die über kurze und längere Zeiträume eingenommen werden . Eine „ akute Dosis “ ist eine, die über einen kurzen und begrenzten Zeitraum auftritt, während eine „ chronische Dosis “.“ ist eine Dosis, die über einen längeren Zeitraum andauert, damit sie besser durch eine Dosisleistung beschrieben werden kann. Hohe Dosen neigen dazu, Zellen abzutöten, während niedrige Dosen dazu neigen, sie zu schädigen oder zu verändern. Niedrige Dosen, die über lange Zeiträume verteilt werden, verursachen kein unmittelbares Problem für irgendein Körperorgan. Die Wirkungen niedriger Strahlungsdosen treten auf der Ebene der Zelle auf, und die Ergebnisse können viele Jahre lang nicht beobachtet werden.
Effektive Dosisleistung
Die effektive Dosisrate ist die Rate, mit der eine effektive Dosis empfangen wird. Es ist ein Maß für die Strahlungsdosisintensität (oder -stärke). Die effektive Dosisleistung ist daher definiert als:
In herkömmlichen Einheiten wird sie in mSv/sec , Sv/hr, mrem/sec oder rem/hr gemessen. Da die Höhe der Strahlenexposition direkt (linear) von der Zeit abhängt, die sich Personen in der Nähe der Strahlungsquelle aufhalten, ist die effektive Dosis gleich der Stärke des Strahlungsfeldes (Dosisleistung) multipliziert mit der Verweildauer in diesem Feld. Das obige Beispiel zeigt, dass eine Person erwarten könnte, eine Dosis von 25 Millirem zu erhalten, wenn sie dreißig Minuten lang in einem Feld von 50 Millirem/Stunde bleibt.
Berechnung der abgeschirmten Dosisleistung
Nehmen Sie die punktisotrope Quelle an , die 1,0 Ci 137 Cs enthält , das eine Halbwertszeit von 30,2 Jahren hat . Beachten Sie, dass die Beziehung zwischen der Halbwertszeit und der Menge eines Radionuklids , die erforderlich ist, um eine Aktivität von einem Curie zu ergeben , unten gezeigt ist. Diese Materialmenge kann mit λ berechnet werden, das die Zerfallskonstante eines bestimmten Nuklids ist:
Etwa 94,6 Prozent zerfallen durch Beta-Emission zu einem metastabilen Kernisomer von Barium: Barium-137m. Die Hauptphotonenspitze von Ba-137m liegt bei 662 keV . Nehmen Sie für diese Berechnung an, dass alle Zerfälle durch diesen Kanal gehen.
Berechnen Sie die primäre Photonendosisleistung in Sievert pro Stunde (Sv.h -1 ) an der Außenfläche einer 5 cm dicken Bleiabschirmung. Berechnen Sie dann die äquivalente und effektive Dosisleistung für zwei Fälle.
- Nehmen Sie an, dass dieses äußere Strahlungsfeld den ganzen Körper gleichmäßig durchdringt. Das bedeutet: Berechnen Sie die effektive Ganzkörperdosisleistung .
- Nehmen Sie an, dass dieses externe Strahlungsfeld nur die Lunge durchdringt und die anderen Organe vollständig abgeschirmt sind. Das bedeutet: Berechnen Sie die effektive Dosisleistung .
Beachten Sie, dass die primäre Photonendosisrate alle sekundären Teilchen vernachlässigt. Nehmen Sie an, dass der effektive Abstand der Quelle vom Dosispunkt 10 cm beträgt . Wir nehmen auch an, dass der Dosispunkt Weichgewebe ist und vernünftigerweise durch Wasser simuliert werden kann, und wir verwenden den Massen-Energie-Absorptionskoeffizienten für Wasser.
Siehe auch: Gammastrahldämpfung
Siehe auch: Abschirmung von Gammastrahlen
Lösung:
Die primäre Photonendosisleistung wird exponentiell abgeschwächt und die Dosisleistung von primären Photonen unter Berücksichtigung der Abschirmung ist gegeben durch:
Wie zu sehen ist, berücksichtigen wir den Aufbau von Sekundärstrahlung nicht. Wenn Sekundärteilchen erzeugt werden oder wenn die Primärstrahlung ihre Energie oder Richtung ändert, wird die effektive Dämpfung viel geringer sein. Diese Annahme unterschätzt im Allgemeinen die wahre Dosisleistung, insbesondere bei dicken Abschirmungen und wenn der Dosispunkt nahe an der Abschirmungsoberfläche liegt, aber diese Annahme vereinfacht alle Berechnungen. Für diesen Fall wird die wahre Dosisleistung (mit dem Aufbau von Sekundärstrahlung) mehr als doppelt so hoch sein.
Um die Energiedosisleistung zu berechnen , müssen wir in die Formel einsetzen:
- k = 5,76 × 10 –7
- S = 3,7 × 10 10 s –1
- E = 0,662 MeV
- μ t /ρ = 0,0326 cm 2 /g (Werte sind bei NIST erhältlich)
- μ = 1,289 cm -1 (Werte sind bei NIST erhältlich)
- D = 5 cm
- r = 10 cm
Ergebnis:
Die resultierende Energiedosisleistung in Gray pro Stunde ist dann:
1) Gleichmäßige Bestrahlung
Da der Strahlungsgewichtungsfaktor für Gammastrahlen gleich eins ist und wir das gleichmäßige Strahlungsfeld angenommen haben (der Gewebewichtungsfaktor ist auch gleich eins), können wir direkt die Äquivalentdosisleistung und die effektive Dosisleistung (E = H T ) aus der Energiedosisleistung als:
2) Teilbestrahlung
In diesem Fall gehen wir von einer Teilbestrahlung der Lunge aus. Daher müssen wir den Gewebegewichtungsfaktor verwenden , der gleich w T = 0,12 ist . Der Strahlungsgewichtungsfaktor für Gammastrahlen ist gleich eins. Als Ergebnis können wir die effektive Dosisleistung wie folgt berechnen:
Beachten Sie, dass, wenn ein Teil des Körpers (z. B. die Lunge) einer Strahlendosis ausgesetzt wird, dies ein Risiko für eine besonders schädliche Wirkung (z. B. Lungenkrebs) darstellt. Wenn dieselbe Dosis einem anderen Organ verabreicht wird, stellt dies einen anderen Risikofaktor dar.
Wenn wir den Aufbau von Sekundärstrahlung berücksichtigen wollen, müssen wir den Aufbaufaktor einbeziehen. Die erweiterte Formel für die Dosisleistung lautet dann:
——–
Schutz vor Radioaktivität:
- Knoll, Glenn F., Radiation Detection and Measurement 4th Edition, Wiley, 8/2010. ISBN-13: 978-0470131480.
- Stabin, Michael G., Strahlenschutz und Dosimetrie: Eine Einführung in die Gesundheitsphysik, Springer, 10/2010. ISBN-13: 978-1441923912.
- Martin, James E., Physik für den Strahlenschutz 3. Auflage, Wiley-VCH, 4/2013. ISBN-13: 978-3527411764.
- USNRC, KERNREAKTORKONZEPTE
- US-Ministerium für Energie, Kernphysik und Reaktortheorie. DOE Fundamentals Handbook, Band 1 und 2. Januar 1993.
Kern- und Reaktorphysik:
- JR Lamarsh, Introduction to Nuclear Reactor Theory, 2. Aufl., Addison-Wesley, Reading, MA (1983).
- JR Lamarsh, AJ Baratta, Introduction to Nuclear Engineering, 3. Aufl., Prentice-Hall, 2001, ISBN: 0-201-82498-1.
- WM Stacey, Nuclear Reactor Physics, John Wiley & Sons, 2001, ISBN: 0-471-39127-1.
- Glasstone, Sesonske. Kernreaktortechnik: Reaktorsystemtechnik, Springer; 4. Auflage, 1994, ISBN: 978-0412985317
- WSC-Williams. Kern- und Teilchenphysik. Clarendon Press; 1. Auflage, 1991, ISBN: 978-0198520467
- GRKeepin. Physik der Kernkinetik. Addison-Wesley Pub. Co; 1. Auflage, 1965
- Robert Reed Burn, Einführung in den Kernreaktorbetrieb, 1988.
- US-Ministerium für Energie, Kernphysik und Reaktortheorie. DOE Fundamentals Handbook, Band 1 und 2. Januar 1993.
- Paul Reuss, Neutronenphysik. EDV-Wissenschaften, 2008. ISBN: 978-2759800414.
Das neue Mobilfunknetz 5G bringt nicht nur hohe Geschwindigkeiten, sondern auch neue Frequenzen – und sehr viele neue Sendemasten. Keine Sorge, sagen Netzbetreiber. Aber stimmt das wirklich?
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Inhalt
- Warum ist 5G überhaupt umstritten?
- Wie wirkt Handystrahlung auf den Körper?
- Löst Handystrahlung Krebs aus?
- Ist Mobilfunkstrahlung für das Insektensterben verantwortlich?
- Hat Handystrahlung andere negative Effekte?
- Und was ist mit den Sendemasten?
- Fazit – was wir wirklich wissen und wie wir uns schützen können
- Warum ist 5G überhaupt umstritten?
- Wie wirkt Handystrahlung auf den Körper?
- Löst Handystrahlung Krebs aus?
- Ist Mobilfunkstrahlung für das Insektensterben verantwortlich?
- Hat Handystrahlung andere negative Effekte?
- Und was ist mit den Sendemasten?
- Fazit – was wir wirklich wissen und wie wir uns schützen können
Artikel Abschnitt: Warum ist 5G überhaupt umstritten?
Warum ist 5G überhaupt umstritten?
Seit die ersten Handys und Smartphones die Hosentaschen erobert haben, gibt es aber auch Diskussionen darüber, welchen Effekt die Mobilfunkstrahlung auf den Menschen hat. Mittlerweile gibt es dazu schon zahlreiche Studien. Doch was sagen sie über die Effekte von 5G?
Das Problem bei 5G
Bisher lagen die Frequenzen für das Mobilfunknetz bei weniger als 2,6 Gigahertz (GHz). Für das 5G-Netz geht es nun um Frequenzen von 2 bis 3,7 Gigahertz, perspektivisch sogar um bis zu 60 Gigahertz. Dabei gilt: Je höher die Frequenz, desto geringer die Reichweite. Für das 5G-Netz braucht es daher viel mehr Sendemasten, um dasselbe Gebiet abzudecken.
Und nicht nur das: Bislang sind viele Sendemasten an Türmen oder auf Dächern montiert. Die neuen 5G-Sendestationen aber lassen sich in kleinen Kästen praktisch überall montieren. Heißt also auch: Man kommt ihnen viel näher, wenn sie an Laternen, Bushaltestellen oder Wänden montiert werden. Und bekommt auch mehr Strahlung ab.
Netzbetreiber in Deutschland sagen angesichts des neuen Netzes weiterhin: Es geht keine Gefahr davon aus, da die geltenden Höchstwerte die Nutzer schützen. Ohne Langzeitstudien ist das allerdings nur eine Vermutung. Die Wissenschaft gibt oft explizit an, dass sich Studien zu den alten Frequenzen nicht auf die neuen 5G-Netze übertragen lassen.
Hinzu kommt: Mit dem 5G-Netz wird sich die Strahlung in den Funkzellen anders verteilen. Über das sogenannte Beamforming werden die Signale von der Sendestation vor allem dorthin geschickt, wo sie benötigt werden – das ermöglicht einen besonders schnellen und effektiven Datentransfer.
Die höchste Strahlenbelastung haben also die aktiven Nutzer, während die anderen weniger abbekommen. Daraus ergibt sich eine wichtige Frage für die Forschung und eine sinnvolle Risikoeinschätzung: Wie misst man zuverlässig die Strahlenbelastung, wenn sich die auftretende Strahlung nach Bedarf ändert?
Artikel Abschnitt: Wie wirkt Handystrahlung auf den Körper?
Wie wirkt Handystrahlung auf den Körper?
Wie Mikrowellenstrahlung auch versetzt Mobilfunkstrahlung Wassermoleküle in Schwingungen. Daraus entsteht Reibungswärme – und die Temperatur in Gewebe und Zellen steigt. Und zwar besonders dort, wo wir mit dem Handy in Berührung kommen.
Sobald das Handy sendet und empfängt, dringt die Strahlung in den Körper ein. Die Frequenz bestimmt auch, wie tief – und welches Gewebe und welche Zellen möglicherweise beeinflusst werden.
Die Strahlung dringt unterschiedlich tief in Gewebe und Materialien
Es gilt: Je niedriger die Frequenz (anders: je länger die Wellenlänge), desto tiefer dringen die Strahlen ein. Bei einer Frequenz von weniger als einem Gigahertz sind es wenige Zentimeter, ab mehr als 10 oder sogar 60 Gigahertz nur noch wenige Millimeter oder gar nicht mehr. Für 5G-Handystrahlung bedeutet das: Sie dringt etwas weniger tief in den Körper ein als etwa Strahlung im alten 2G- oder 3G-Netz – denn sie nutzt auch höhere Frequenzen. Das 5G-Netz wird unter anderem Frequenzen im 2 Gigahertz-Bereich, aber auch solche mit 3,4 bis 3,7 Gigahertz nutzen. Auch Frequenzen im zweistelligen Gigahertz-Bereich sind angedacht.
Die spezifische Absorptionsrate (SAR) gibt an, wie viel Energie der Körper dabei aufnimmt. Dieser Wert ist in Deutschland auf zwei Watt pro Kilogramm beschränkt – und soll einen kritischen Temperaturanstieg um mehr als ein Grad verhindern.
Artikel Abschnitt: Löst Handystrahlung Krebs aus?
Löst Handystrahlung Krebs aus?
In den letzten 20 Jahren haben Handys den Weg in fast jede Hosentasche gefunden. Viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben sich in mehr als 1500 Studien mit Effekten von (Mobil-)Funkstrahlung auseinandergesetzt und gesundheitliche Auswirkungen auf den Menschen untersucht – sowohl an Menschen als auch an Tieren. Einen Überblick über die bisherigen Studien gibt etwa das EMF-Portal der RWTH Aachen. Besonders drei große Studien werden weltweit immer wieder hervorgehoben:
- die Interphone-Studie
- die Danish-Studie
- die Million-Woman-Studie
In diesen Studien wurde an insgesamt mehr als 1,5 Millionen Menschen ein Zusammenhang zwischen Handynutzung und Krebs untersucht. Einig sind sich die Studien lediglich bei einem Effekt: dass die Strahlung das Gewebe erwärmt. Eine übereinstimmende Korrelation mit Krebs, etwa mit Hirntumoren, haben sie dagegen nicht gefunden – auch nicht über Nutzungszeiträume von mehr als zehn Jahren hinweg.
Die „alte“ Handystrahlung scheint harmlos
Außerdem gibt es zahlreiche experimentelle Tierstudien, die an Mäusen oder Ratten durchgeführt wurden. Umstritten ist, wie sich die Ergebnisse auf den Menschen übertragen lassen. Denn sie wurden so unterschiedlich geplant und durchgeführt, dass sie sich nicht direkt miteinander vergleichen lassen. Dazu haben sie zu unterschiedliche Tierstämme, SAR-Werte, Krebsarten, Frequenzen und Zeiträume untersucht. Hinzu kommt: Ähnliche Studien kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen.
Mehrheitlich aber sehen die Mensch- und Tierstudien keinen Zusammenhang zwischen Handystrahlung und etwa der Häufigkeit von Krebserkrankungen. Zu diesem Urteil kommen sowohl die WHO als auch das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS).
Übersichtsstudien haben auch herausgefunden: Die Krebshäufigkeit hat sich seit Beginn der Handy-Ära nicht sonderlich verändert. Obwohl die Handystrahlung also in hohem Maße zugenommen hat, sind die Krebszahlen nicht gleichermaßen in die Höhe geschnellt. Zwar diagnostizieren viele Ärzte heutzutage häufiger Krebs als noch vor der Jahrtausendwende. Das kann aber genauso daran liegen, dass Krebs heute besser erkannt wird – und dass die Menschen mittlerweile viel älter werden.
Die Mehrheit der Studien und Experten sagt daher: Mobilfunk stellt für erwachsene Menschen vermutlich keine Gefahr dar. Nur: Die Strahlung in den meisten Untersuchungen bezog sich lediglich auf zwei Frequenzen, nämlich 900 und 1900 Megahertz – die meisten Ergebnisse gelten also nur für Frequenzen aus alten Mobilfunknetzen. Über die Auswirkungen von 5G sagen sie wenig bis nichts aus.
Wenig Forschung zu 5G-Strahlung
Jüngst haben zwei aktuelle Studien zur Handystrahlung Aufsehen erregt: ein Forschungsprojekt der US-amerikanischen Behörde für Toxikologie, das National Toxicology Program, und eine italienische Studie, die fast zeitgleich am Ramazzini-Institut der Universität in Bologna durchgeführt wurde.
Die US-Wissenschaftler haben für ihre Studie 3000 Mäuse und Ratten Handystrahlung ausgesetzt – zwei Jahre lang, über neun Stunden am Tag. Während des Versuchs konnten die Wissenschaftler die Strahlendosis ganz genau bestimmen. Ein wichtiger Faktor, der sich beim Menschen nicht kontrollieren lässt, da die Handystrahlung von Standort, Empfang und der Nutzung abhängt. Das Ergebnis: Die US-Forscher fanden tatsächlich einen Zusammenhang zwischen Strahlung und Krebs– zumindest bei männlichen Tieren. Auch die italienischen Wissenschaftler fanden eine erhöhte Anzahl an Hirn- und Herztumoren – und fordern die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) nun auf, die bisherige Einschätzung zum Krebsrisiko durch Handystrahlung zu überdenken.
Bestrahlung in den Studien viel höher als in der Realität
Aber: Die Forscher haben den gesamten Körper der Tiere bestrahlt – mit einer höheren Strahlung, als sie in Deutschland gesetzlich erlaubt ist. Außerdem dauerte die Bestrahlung pro Tag rund neun Stunden. Für die meisten Menschen ist das fernab der Realität.
Hinzu kommt ein Befund, der selbst die Forscher überrascht hat: Die Tiere, die der intensiven Handystrahlung ausgesetzt waren, haben sogar länger gelebt als die nicht bestrahlten Tiere der Kontrollgruppe.
Ein abschließendes Urteil zur 5G-Frequenz ist noch nicht möglich, denn die meisten Studien haben auch bisher nur die alten Frequenzen untersucht – mehrheitlich mit Befunden, die keinen Grund zur Sorge bieten.
Artikel Abschnitt: Ist Mobilfunkstrahlung für das Insektensterben verantwortlich?
Ist Mobilfunkstrahlung für das Insektensterben verantwortlich?
Strahlung wirkt auf Insekten anders als auf andere Tiere
Beim Menschen beeinflusst die Handystrahlung oft nur lokale Stellen des Körpers. Aufgrund ihrer geringen Körpergröße gehen Wissenschaftler bei Insekten von einer Ganzkörperexposition aus. Das ist insofern wichtig, als dass der Mensch und andere Säugetiere ihre Körpertemperatur selbst regulieren. Insekten hingegen sind wechselwarme Tiere. Ihre Körpertemperatur basiert besonders auf äußerlichen Faktoren und damit auf der Strahlungsenergie.
Die geringe Körpergröße bedeutet, dass die Tiere insgesamt nur wenig Energie absorbieren. Die Aufnahme steigt jedoch bei elektromagnetischen Wellen mit Frequenzen ab 6 GHz, besonders im Bereich zwischen 12 und 24 GHz – der für 5G bisher nicht eingesetzt wird. Bei diesen Frequenzen könnte sich die Körpertemperatur wechselwarmer Tiere deutlich erhöhen. Für diese Tiere macht die Temperatur einen großen Unterschied, etwa weil sich ihr Lebenszyklus nach der Temperatur richtet oder aber ihr Verhalten auf bestimmte Temperaturen abgestimmt ist.
Das neue 5G-Netz setzt auch eine größere Abdeckung durch mehr Sendemasten mit geringerer Reichweite voraus. Insbesondere wenn sich Tiere nahe von Masten aufhalten, können elektromagnetische Felder größere Effekte auf die Tiere ausüben.
Es fehlt an genügend Freiluftexperimenten
Bislang gibt es lediglich Hinweise darauf, wie und in welchem Umfang elektromagnetische Felder die Körpertemperatur(?), Fortpflanzung oder Orientierung von Insekten beeinflussen. Die wissenschaftliche Datenlage und Beweiskraft sind aber eher schlecht. Viele Studien haben die Effekte im Labor, nicht aber die reale Belastung in Freiluftexperimenten untersucht. Die Gefahr ist groß, aus diesen Ergebnissen falsche Schlüsse zu ziehen.
Bislang wurden unter realistischen Bedingungen keine Effekte auf die Reproduktionsfähigkeit beobachtet
Wenig aussagekräftig sind etwa solche Studien, bei denen die Forscher die Tiere direkt Mobilfunkgeräten ausgesetzt haben und nicht den eigentlichen Sendemasten. In vielen Fällen wurden die Tiere einer sehr hohen Strahlungsenergie von etwa vier Watt pro Kilogramm ausgesetzt. Dafür müssten sich die Tiere unmittelbar neben Sendemasten aufhalten. Das ist für die meisten Fälle nicht realistisch. Zwar zeigte sich unter diesen Bedingungen, dass die Reproduktionsfähigkeit abnahm. Bei einer (realistischeren) Strahlungsenergie von 1,6 Watt pro Kilogramm, war dieser Effekt nicht mehr nachweisbar. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) geht daher davon aus, dass die Insekten von elektromagnetischen Feldern des Mobilfunks nicht geschädigt werden.
Zudem gibt es andere Studien, die gegenteilige Ergebnisse geliefert haben. Für Insekten gibt es beispielsweise eine prominente Freiluftstudie, die keinen Einfluss auf die Reproduktionsfähigkeit gefunden hat, egal wie nah die Tiere der Strahlungsquelle waren und um welche der untersuchten Arten es sich gehandelt hat.
Bienen scheinen bislang nicht gefährdet
Für Bienen sind besonders die Studien der Universität Koblenz-Landau prominent. Dabei wurden 2005 und 2006 eine Basisstation für ein kabelloses Telefon unter einem Bienenstock angebracht und anschließend das Rückkehrverhalten der Tiere beobachtet. Aus diesem Bienenstock sind zwar deutlich weniger Tiere zurückgekehrt als im Vergleich zu den Tieren aus der Kontrollgruppe. Allerdings sagt dieses Studiendesign nichts über die reellen Lebensbedingungen aus. Außerdem konnte die Folgestudie 2006 die signifikanten Ergebnisse aus dem Vorjahr nicht reproduzieren.
Studien müssen auch Faktoren wie Krankheiten berücksichtigen
Methodische Probleme gelten aber nicht nur für solche Studien, die schädliche Effekte andeuten. In einer indischen Studie wurden die Bienen in drei Gruppen unterteilt: Die erste Gruppe von fünf Bienenstöcken war keiner elektromagnetischen Strahlung ausgesetzt, die zweite wurde auf dem Feld einer Basisstation ausgesetzt, die dritte einem Handy. Am Ende zeigte sich kein relevanter Unterschied zwischen den Gruppen. Das BfS sieht hierin aber auch keinen Beweis dafür, dass elektromagnetische Felder völlig harmlos für die Tiere sind. Für belastbare Aussagen hätten die Forscher die vom Bienenkörper tatsächlich aufgenommene Energie auswerten müssen, ebenso Krankheiten, Parasiten und Pestizide berücksichtigen müssen, um Schlüsse auf Koloniegröße, Verhalten und Honigproduktion ziehen zu können.
Letztlich braucht es methodisch komplexe und sehr genaue Studien, die eindeutige Rückschlüsse auf positive wie negative Effekte der Strahlung zulassen. Bislang ist jedoch kein Zusammenhang zwischen Mobilfunkstrahlung und Insektensterben belegbar.
Artikel Abschnitt: Hat Handystrahlung andere negative Effekte?
Hat Handystrahlung andere negative Effekte?
Wie wirkt Handystrahlung auf Kinder?
Ein weiterer Befund aus der dänischen Kohortenstudie etwa war: Es gab häufiger Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten, wenn die Mutter während und nach der Schwangerschaft das Handy intensiv genutzt hatte. Aber: Ob die Handystrahlung die Ursache dafür ist, ist nicht klar. Es gibt auch eine andere mögliche Erklärung. So kommt es laut einer anderen Studie durch intensive Handynutzung der Mutter während des Kleinkindalters womöglich deshalb zu Verhaltensstörungen, weil Mutter und Kind weniger Augenkontakt miteinander hatten.
Schädigt die Strahlung die Fruchtbarkeit?
Weitere Studien haben den Effekt auf die Spermienqualität bei Männern untersucht. Denn schon länger besteht der Verdacht, dass Handystrahlung die Beweglichkeit von Spermien beeinträchtigt. Dieser Effekt könnte über einen Temperaturanstieg entstehen.
Die Ergebnisse sind jedoch nicht einheitlich – und so lässt sich dieser Befund nicht ausreichend interpretieren. Was die Handystrahlung letztlich für eine Auswirkung auf die Fruchtbarkeit hat, ist weiterhin unklar. Eine Vorsichtsmaßnahme wäre, das Mobiltelefon möglichst weit von den Geschlechtsorganen entfernt zu tragen – und die Wahl der Unterwäsche zu überdenken.
Stört Handystrahlung den Stoffwechsel?
Andere Studien haben festgestellt, dass die Mobilfunkstrahlung und der Temperaturanstieg den Stoffwechsel von Tieren oder deren embryonale Entwicklung stören. Was hier aber zu beachten ist: Die Temperatur in den Studien war oftmals durchgehend um etwa ein Grad erhöht. Die Grenzwerte in Deutschland sollen aber dafür sorgen, dass sich das Ohr oder Gehirn beim Telefonieren nur um wenige Zehntel Grad erwärmt.
Die Studienlage ist also vor allem eins: nicht eindeutig.
Artikel Abschnitt: Und was ist mit den Sendemasten?
Und was ist mit den Sendemasten?
Je mehr Handymasten senden, desto weniger stark müssen ihre Signale sein. Gleiches gilt für das Handy selbst, dessen Empfang maßgeblich beeinflusst, wie viel Sendeleistung das Handy bereitstellen muss. Je schlechter der Empfang, desto größer die mögliche Strahlenbelastung. Heißt: Mit mehr Handymasten kann die durchschnittliche Belastung daher sogar niedriger sein.
Mehrere Studien haben die gesundheitliche Belastung von Handymasten untersucht oder besser gesagt: untersuchen wollen. Allerdings lassen sich keine seriösen Aussagen über das Krebsrisiko treffen, denn die Studien haben beispielsweise Alter und Geschlecht nicht berücksichtigt oder die wichtigsten Risikofaktoren wie Alkohol, Tabak usw. außen vor gelassen.
Artikel Abschnitt: Fazit – was wir wirklich wissen und wie wir uns schützen können
Fazit – was wir wirklich wissen und wie wir uns schützen können
Zwar verfallen die meisten Experten nicht in Panik, eine begründete Sorgfaltspflicht allerdings besteht. Wichtig ist erst einmal: ein statistischer Zusammenhang zwischen Krebsanstieg und Mobilfunk muss nichts über die Ursache aussagen – und das scheint derzeit auch nicht der Fall zu sein.
Ob Handystrahlung, insbesondere im 5G-Bereich, tatsächlich zu Zellstörungen, Tumoren oder Fehlentwicklungen führt, lässt sich nur über weitere, sehr gründliche Langzeitstudien belegen. Davon gibt es aber bisher nur wenige – und die haben ausschließlich die alten Mobilfunkstandards untersucht. Inwiefern aber die neuen Masten, andere Frequenzen und Strahlungsverteilung durch das 5G-Netz gesundheitliche Effekte nach sich ziehen, ist zum jetzigen Zeitpunkt also unklar.
So vermeidest du Handystrahlung:
Bis erste zuverlässige Ergebnisse vorliegen (und das wird noch Jahre dauern), kann jeder Einzelne sein Risiko minimieren. Das Bundesamt für Strahlenschutz empfiehlt daher:
• das Handy so häufig wie möglich ausschalten
• vor dem Zubettgehen den Flugmodus einschalten
• das Handy möglichst weit weg vom Körper tragen
Heißt: Die übliche Hosentasche ist aus gesundheitlicher Sicht tabu. Über Headset und Freisprecheinrichtung lässt sich die Handystrahlung relativ schnell verringern, da die Strahlung schon nach kurzer Distanz deutlich abnimmt.
Autor: Mathias Tertilt
Quellenangaben zum Artikel:
Die meisten Menschen denken bei Radioaktivität an Reaktorunfälle oder Tests von Atomwaffen. Dabei umgibt uns Radioaktivität überall in der Umwelt.
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Inhalt
- Was versteht man unter Strahlung?
- Wie misst man die Strahlenbelastung?
- Wie wirkt Radioaktivität auf den Menschen?
- Was sind Quellen für Radioaktivität?
- Wie hoch ist die Strahlenbelastung in Deutschland?
- Wodurch ist man am meisten Strahlung ausgesetzt?
- Welche Rolle spielt der Wohnort bei der Strahlenbelastung?
- Nimmt man Strahlung über Lebensmittel auf?
- Ist Trinkwasser radioaktiv belastet?
- Wie ist die Strahlung beim Fliegen?
- Was versteht man unter Strahlung?
- Wie misst man die Strahlenbelastung?
- Wie wirkt Radioaktivität auf den Menschen?
- Was sind Quellen für Radioaktivität?
- Wie hoch ist die Strahlenbelastung in Deutschland?
- Wodurch ist man am meisten Strahlung ausgesetzt?
- Welche Rolle spielt der Wohnort bei der Strahlenbelastung?
- Nimmt man Strahlung über Lebensmittel auf?
- Ist Trinkwasser radioaktiv belastet?
- Wie ist die Strahlung beim Fliegen?
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Artikel Abschnitt: Was versteht man unter Strahlung?
Was versteht man unter Strahlung?
Ionisierende Strahlung etwa verwandelt jegliche Materie, auf die sie trifft, in Ionen – also geladene Teilchen. Kosmische Strahlung aus dem Weltraum, Radioaktivität, Röntgenstrahlung und ein Teil der ultravioletten Strahlung zählen dazu. Bei anderer Strahlung – zum Beispiel Handystrahlung oder Radiowellen – reicht die Energie dagegen nicht aus, um Atome in elektrisch geladene Teilchen zu zerlegen.
Ionisierende Strahlung wird beispielsweise ausgesendet, wenn Atomkerne von selbst in andere Kerne zerfallen. Solche strahlenden Kerne, auch Radionuklide genannt, findet man in der Umwelt überall: Am meisten verbreitet ist das in verschiedenen Gesteinen eingebundene Uran-238. Aber auch die Radionuklide Radium-226/228, Uran-234/235, Polonium-210, Blei-210 und Actinium-227 finden sich seit Milliarden Jahren in der Erdkruste. Jeder Mensch ist also auf natürliche Weise Radionukliden und ihrer ionisierenden Strahlung ausgesetzt.
Weitere Angaben zum Artikel:
Strahlung, die von Atomen beim radioaktiven Zerfall freigesetzt werden kann:
Betastrahlung: Hier werden geladene Teilchen, vor allem negativ geladene Elektronen, ausgesendet. Sie kann von außen in den Körper eindringen, gibt aber deutlich weniger Energie ab als Alphastrahlung und wirkt somit schwächer auf den Organismus. Das Gewebe kann sie dennoch schädigen. Zur Abschirmung genügt ein Aluminiumblech. Typische Betastrahler sind Iod-131 und Strontium-90, die bei atomaren Unfällen freigesetzt werden können.
Gammastrahlung: Hier werden sehr energiereiche elektromagnetische Wellen ausgesendet. Sie entsteht nach einem Alpha- oder Betazerfall eines Teilchens, wenn noch ein Überschuss an Energie vorhanden ist. Sie durchdringt Materie sehr leicht und lässt sich nur sehr aufwendig abschirmen, etwa mit schweren Materialien wie Blei oder Beton. Gammastrahlung kann von außen tief ins Gewebe eindringen, wirkt im Körper aber schwächer als zum Beispiel Alphastrahlung.
Quelle: Bundesamt für Strahlenschutz, Link
Artikel Abschnitt:
Artikel Abschnitt: Wie misst man die Strahlenbelastung?
Wie misst man die Strahlenbelastung?
In Sievert (Sv) wird die Strahlenbelastung auf den Menschen ausgedrückt – auch bezeichnet als effektive Äquivalentdosis. Sie berücksichtigt, welche Strahlenart (Alpha, Beta, Gamma) auf das Gewebe wirkt und wie sie wirkt. Denn jedes Gewebe reagiert auf Strahlung anders, die Haut ist etwa weniger empfindlich als innere Organe. Die Äquivalentdosis wird zum Beispiel bei Röntgen- und Computertomografie-Untersuchungen angegeben. Da es einen Unterschied macht, wie lange ein Mensch Strahlung ausgesetzt ist, wird die effektive Äquivalentdosis immer zusammen mit einer Zeiteinheit angegeben.
Weitere Angaben zum Artikel:
Das Bananendosen-Äquivalent
Artikel Abschnitt: Wie wirkt Radioaktivität auf den Menschen?
Wie wirkt Radioaktivität auf den Menschen?
- um welche Strahlung es sich handelt,
- auf welches Gewebe die Strahlung trifft,
- wie lange man der Strahlung ausgesetzt ist,
- wie weit man von der Strahlungsquelle entfernt ist.
Grundsätzlich gilt, dass ionisierende Strahlung Zellen und das umliegende Gewebe so verändern kann, dass diese ihre Funktion verlieren oder absterben. Akute Strahlenschäden treten auf, wenn ein Mensch innerhalb kurzer Zeit (Tage oder Wochen) Strahlung über etwa 500 Millisievert ausgesetzt war. Eine solche Strahlenbelastung kann etwa nach einem Nuklearunfall in unmittelbarer Nähe zum Unglücksort auftreten. Auch Jahre bis Jahrzehnte später können sich Strahleneffekte bemerkbar machen, etwa als Krebserkrankung. Der Zusammenhang zwischen Strahlenbelastung und der Entstehung von Krebs ist rückwirkend allerdings schwer zu belegen.
Da unser Körper schon immer mit natürlicher Strahlung zurechtkommen musste, hat er viele Mechanismen entwickelt, um geschädigte Zellen zu reparieren. Das funktioniert aber nur in einem gewissen Rahmen und würde ins Ungleichgewicht geraten, wenn man den Körper zu häufig Strahlungsquellen aussetzt, indem man ihn beispielsweise täglich röntgen ließe.
Artikel Abschnitt: Was sind Quellen für Radioaktivität?
Was sind Quellen für Radioaktivität?
Ob als Gas in der Luft, in Gesteinen der Erdkruste oder daraus hergestellten Baumaterialien wie Ziegel oder Beton: Radioaktive Stoffe kommen in geringen Mengen praktisch überall auf der Erde vor und breiten sich über verschiedenste Wege aus: Sie können eingeatmet, in Pflanzen eingebaut oder über die Nahrung aufgenommen werden. Die Konzentration dieser terrestrischen Strahlung kann sich regional allerdings stark unterscheiden.
Nicht nur natürliche Strahlung
Auch die Strahlung aus künstlich erzeugter Kernspaltung kann über verschiedenste Wege radioaktive Spuren in der Umwelt hinterlassen. Das geschieht bei der Nutzung von Kernkraft zur Energiegewinnung, aber auch oberirdische Atomwaffentests sowie die Reaktorunfälle in Tschernobyl 1986 und Fukushima 2011 haben radioaktive Partikel weltweit in der Atmosphäre verbreitet.
Bei vielen Untersuchungen spielen medizinische Strahlenquellen eine Rolle, die etwa bei einer Strahlentherapie zur Behandlung von Krebs eingesetzt werden. Die Richtlinien zur Entsorgung medizinischer Radionuklide sind allerdings streng, sodass diese über Abwasser selten in die Umwelt gelangen. Beim Röntgen oder der Computertomografie sind Patienten sowie medizinisches Personal weiteren medizinischen Strahlenquellen ausgesetzt.
Artikel Abschnitt: Wie hoch ist die Strahlenbelastung in Deutschland?
Wie hoch ist die Strahlenbelastung in Deutschland?
Zur natürlichen Strahlenbelastung kommen noch einmal etwa 1,7 Millisievert künstlich erzeugte Strahlung im Jahr – vor allem durch medizinische Untersuchungen. Ein kleiner Beitrag stammt außerdem aus kerntechnischen Anlagen, Atomwaffentests, dem Reaktorunfall in Tschernobyl sowie Strahlung aus Forschung, Technik und Haushalt.
Damit liegt die Gesamtbelastung einer Person in Deutschland bei durchschnittlich etwa 3,8 Millisievert im Jahr. Abhängig vom Wohnort sowie den Ernährungs- und Lebensgewohnheiten kann sich die Strahlenbelastung aber stark unterscheiden. Die Spanne reicht von 1 bis zu 10 Millisievert.
Artikel Abschnitt: Wodurch ist man am meisten Strahlung ausgesetzt?
Wodurch ist man am meisten Strahlung ausgesetzt?
Atmet man Radon und seine Zerfallsprodukte über einen längeren Zeitraum ein, steigt das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, wie etwa eine Übersichtsstudie zeigt. Radon ist nach dem Rauchen die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs. Gut fünf Prozent der Todesfälle durch Lungenkrebs in der Bevölkerung sind nach aktuellen Erkenntnissen auf Radon und seine Zerfallsprodukte in Gebäuden zurückzuführen. Einfache Maßnahmen zum Schutz vor Radon in Gebäuden sind regelmäßiges Lüften oder das Abdichten undichter Stellen.
Wie viel Radon im Boden, in der Luft und in Innenräumen vorkommt, ist in Deutschland regional unterschiedlich. In der norddeutschen Tiefebene sind die Konzentrationen meist niedrig; in den meisten Mittelgebirgen, im Alpenvorland und in Gegenden mit Gesteinsmoränen der letzten Eiszeit eher höher. Einen Überblick liefert die Radonkarte des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS).
Künstliche Radioaktivität vor allem durch Medizin
Mit 1,7 Millisievert im Jahr geht der überwiegende Teil der künstlichen Strahlung auf medizinische Untersuchungen zurück – etwa beim Röntgen, in der Computertomografie oder in der Strahlentherapie. Hier wird Krebs mit ionisierender Strahlung behandelt – in der Hoffnung, dass die Tumorzellen auf diese Weise zerstört werden.
Die Strahlendosen verschiedener Untersuchungen können sich allerdings erheblich voneinander unterscheiden. Eine einfache Zahnaufnahme beim Zahnarzt ist wesentlich weniger belastend als eine Mammografie. Eine Computertomografie des Brustkorbs ist in der Regel weniger strahlenbelastend als eine der Bauchorgane. Noch mehr Strahlung ist man etwa bei einer Darstellung der Arterien ausgesetzt.
Artikel Abschnitt: Welche Rolle spielt der Wohnort bei der Strahlenbelastung?
Welche Rolle spielt der Wohnort bei der Strahlenbelastung?
Höhere Radioaktivitätswerte treten oftmals auch in Gebirgen mit Granitgestein auf, in denen sich natürliche Radionuklide ablagern können. Diese Gebiete findet man beispielsweise im Erzgebirge, im Vogtland, im Fichtelgebirge, im Bayerischen Wald und im Schwarzwald.
Artikel Abschnitt: Nimmt man Strahlung über Lebensmittel auf?
Nimmt man Strahlung über Lebensmittel auf?
Eine Ausnahme: Paranüsse. Sie enthalten nicht nur große Mengen des Spurenelements Selen, sondern strahlen mit 10 Becquerel Radium pro Kilogramm Frischmasse deutlich mehr als sonstige Lebensmittel in Deutschland. Der Verzehr von zwei Paranüssen pro Tag kann dadurch zu einer Strahlenbelastung von etwa 0,16 Millisievert im Jahr führen. Wer sich an diese Verzehrmenge hält, bewegt sich damit aber immer noch in einem unkritischen Rahmen.
Pilze und Wildtiere
Auch künstlich erzeugte Strahlung findet man in Lebensmitteln. Durch den Reaktorunfall von Tschernobyl sind die Böden auch über 30 Jahre später vor allem im Süden Deutschlands noch immer mit Cäsium-137 belastet – und dadurch auch bestimmte Pilz- und Wildtierarten. So wurden in den letzten Jahren vereinzelt Werte von bis zu mehreren Tausend Becquerel pro Kilogramm bei Wildtieren und bestimmten Speisepilzen gemessen. Die Messwerte der meisten Proben lagen allerdings deutlich darunter.
Je nach Pilzart und von Standort zu Standort kann das Ausmaß der Kontamination außerdem erheblich schwanken. Unter den Wildtieren werden etwa bei Wildschweinen die höchsten Becquerelwerte gemessen, bei Pilzen sind vor allem Semmelstoppelpilze, Elfenbein- und Braunscheibige Schnecklinge und Maronenröhrlinge noch heute radioaktiv belastet.
Was bedeutet das nun? Die Aufnahme von 80.000 Becquerel Cäsium-137 mit der Nahrung entspricht einer Belastung von etwa 1 Millisievert bei Erwachsenen. Das Bundesamt für Strahlenschutz rechnet vor, dass der Verzehr von 200 Gramm Pilzen mit 3.000 Becquerel Cäsium-137 pro Kilogramm eine Belastung von 0,008 Millisievert zur Folge hat. Dies entspräche wiederum der Strahlenbelastung eines Flugs von Frankfurt nach Gran Canaria. Dennoch empfiehlt das BfS in den außergewöhnlich stark belasteten Gebieten im Bayerischen Wald, im Donaumoos, im Berchtesgadener Land und in der Region Mittelwald auf Pilze und Wildtierfleisch besser zu verzichten.
Die Nahrungsmittel des Waldes können übrigens wesentlich höher belastet sein als landwirtschaftliche Erzeugnisse. Der Grund ist die unterschiedliche Beschaffenheit der Böden, in denen sich das Radionuklid einlagert. Aber: Durch den radioaktiven Zerfall des Cäsiums wird die Radioaktivität in Pilzen und Wildtieren in den nächsten Jahren allmählich zurückgehen.
Artikel Abschnitt: Ist Trinkwasser radioaktiv belastet?
Ist Trinkwasser radioaktiv belastet?
Insgesamt ist die Belastung aber sehr gering. Eine umfassende Untersuchung ergab, dass Erwachsene aufgrund von Radionukliden im Trinkwasser durchschnittlich einer Strahlung von 0,009 Millisievert im Jahr ausgesetzt sind. Untersucht wurden 582 Trinkwasserproben, davon 401 Mineralwässer, wovon 366 in Deutschland produziert wurden. Für Säuglinge, deren Nahrung mit Mineralwasser zubereitet wird oder die es einfach so trinken, liegt die Belastung aufgrund des jungen Alters mit 0,05 Millisievert pro Jahr etwas höher. Der Dosisrichtwert der WHO für Trinkwasser von 0,1 Millisievert wird aber auch hier nicht überschritten.
Die Untersuchung des Bundesamts für Strahlenschutz ist allerdings aus dem Jahr 2009, eine neuere veröffentlichte Untersuchung zur Trinkwasserbelastung in Deutschland gibt es noch nicht. Allerdings lässt das Bundesamt für Strahlenschutz derzeit aktuelle Daten zur Radioaktivität im Trinkwasser auswerten, die die Ergebnisse der Studie von 2009 vertiefen sollen. Grundlage für die Untersuchung sind laut dem Bundesamt Daten, die die Wasserversorgungsunternehmen im Rahmen der überarbeiteten Trinkwasserverordnung bis Ende 2019 erheben mussten. Mit einem Ergebnis rechnet es Ende August 2022.
Artikel Abschnitt: Wie ist die Strahlung beim Fliegen?
Wie ist die Strahlung beim Fliegen?
Bei Flugpersonal ist die jährliche Strahlenbelastung dagegen höher. Seit 2003 ermitteln Fluggesellschaften die Exposition rechnerisch. Demnach waren im Jahr 2018 rund 44.700 Beschäftigte beim Fliegen einer mittleren Jahresdosis von 2,1 Millisievert ausgesetzt. Aus solchen Beobachtungsdaten haben verschiedenen Studien errechnet, dass bei Flugpersonal ein höheres Krebsrisiko als bei der Durchschnittsbevölkerung vorliege. Diese Schlussfolgerung ist aber nicht unumstritten, denn Flugpersonal soll häufig einen ungesünderen Lebensstil haben – etwa durch Rauchen, unregelmäßige Schlafzeiten oder ungesunde Ernährung. Welcher dieser Faktoren zu einem erhöhten Krebsrisiko führen könnte – die Strahlenbelastung oder der Lebensstil – ist letztlich schwer herauszufinden.
Ursprünglich veröffentlicht: 22. Mai 2020
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Was Elementarteilchen sind, wieso sie wichtig sind – und wieso wir eigentlich so heißen, wie wir heißen: Quarks.
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Artikel Abschnitt: Was sind eigentlich Elementarteilchen?
Was sind eigentlich Elementarteilchen?
Wer verstehen will, wieso – voilà:
Schon im antiken Griechenland überlegten Naturphilosophen, wie oft man ein Objekt teilen kann, bis es unteilbar ist. Sie gingen davon aus, dass es kleinste, nicht mehr teilbare Teilchen geben müsste – und nannten sie Atome. Der Name kommt vom altgriechischen átomos, was “unteilbar“ bedeutet. Nach dieser Vorstellung sind die Atome die Grundbausteine, aus denen die uns bekannte Materie besteht. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war dies Stand der Wissenschaft. Das Atom war das Elementarteilchen, kleiner ging nichts.
Und es geht doch kleiner
Das änderte sich erst 1919, als der Physiker Ernest Rutherford in seinen Experimenten herausfand, dass das Atom doch weiter teilbar ist und aus zwei Arten von Teilchen bestehen muss. Und zwar aus dem damals schon bekannten Elektron und einem neuen Teilchen, dem Proton. Es wurde, wie damals üblich, wieder nach einem altgriechischen Wort benannt: to prōton “Das Erste“. Dabei bilden Protonen den Atomkern und Elektronen die Hülle des Atoms. Bis Anfang der 30er-Jahre blieben Protonen und Elektronen die kleinsten bekannten Teilchen.
Das sollte nicht lange so bleiben
Denn die Physik war Anfang des 20. Jahrhunderts nach der Entdeckung der Radioaktivität, der Relativitätstheorie und mit der beginnenden Quantenphysik völlig in Aufruhr. Das alte Weltbild war ins Wanken geraten – und die Physiker und Physikerinnen erfanden neue Methoden, um das Allerkleinste zu untersuchen.
1932 entdeckten Walther Bohte und sein Student Herbert Becker das Neutron – den zweiten Baustein von Atomkernen. Sie schossen Protonen auf Beryllium, um so das Element Bor zu erzeugen, doch zu ihrem Erstaunen entstand Kohlenstoff. Nicht nur das war verblüffend – zusätzlich wurde eine sehr energiereiche Strahlung freigesetzt.
Sie hatten die Neutronenstrahlung entdeckt, frei fliegende Neutronen. Die sind heutzutage für die Kernspaltung in Atomreaktoren wichtig, denn sie halten die nukleare Kettenreaktion in Gang. Während Protonen elektrisch positiv geladen sind, sind Neutronen elektrisch neutral. Die Protonen im Atomkern hatten also Zuwachs bekommen – die Elektronen in der Atomhülle blieben aber trotz aller Anstrengungen unteilbar.
Die nächste Entdeckung: das Antiteilchen
Im Jahr 1932 entdeckte Carl David Anderson das erste Antiteilchen. Jedes Elementarteilchen existiert in seiner “normalen“ Form – und als sein Antiteilchen. Masse und Lebensdauer beider Teilchen sind gleich, ihre elektrische Ladung ist jedoch genau entgegengesetzt. Anderson entdeckte ein Teilchen, das sich genau so wie das Elektron verhielt. Nur war es nicht negativ geladen, sondern positiv. Dieses Anti-Elektron nannte er Positron.
Anderson machte aber noch weitere Entdeckungen. Er fand ein weiteres Teilchen, das dem Elektron sehr ähnlich war, es war nur viel schwerer und kurzlebiger. Er nannte es Myon. Das Myon gehört wie das Elektron zur Gruppe der Leptonen. Später wurde noch ein drittes Lepton gefunden, das Tau-Lepton.
In den folgenden Jahrzehnten wurden weitere Teilchen entdeckt. Sogar Teilchen, die scheinbar keine Masse oder Ladungen hatten. So wurde im Jahr 1955 ein Teilchen entdeckt, das nur deshalb auffiel, weil bei seiner Entstehung ein Elektron scheinbar aus der Flugbahn geschubst wurde. Es reagierte weder auf Magnetfelder noch auf elektrische Felder. Dieses Teilchen war so neutral und klein, dass es Neutrino genannt wurde. In der Welt der Physik kam Goldgräberstimmung auf, die Experimente wurden größer, genauer – und so entdeckten die Physiker immer mehr Elementarteilchen.
Elementarteilchen-Chaos: Ordnung musste her
Anfang der 60er-Jahre versuchten die Physiker Ordnung in das Durcheinander der verschiedenen Elementarteilchen zu bringen, – indem man sie nach Ähnlichkeit sortierte Dafür gab es mehrere Vorschläge. Die wissenschaftliche Welt einigte sich schließlich auf diese Einteilung:
- Hadronen (altgriechisch hadrós für “dick, stark“).
Heute weiß man: Hadronen sind Teilchen, die aus mindestens zwei Quarks oder Antiquarks bestehen – dazu gleich mehr. Proton und Neutron sind stabile Hadronen, die jeweils aus drei Quarks zusammengesetzt sind. Aus ihnen besteht die uns bekannte Materie. Andere Hadronen, wie Pionen oder Kaonen, sind aus einem Quark und einem Antiquark zusammengesetzt. Diese Hadronen haben jedoch nur eine kurze Lebenszeit. - Leptonen (altgriechisch leptós für “dünn, klein, fein“)
darunter fallen die Elektronen und Myonen und Tauonen sowie deren Neutrinos. - Bosonen
Wechselwirkungsteilchen, die für die Kraftübertragung zwischen den Hadronen und Leptonen zuständig sind. Sie wurden später nach dem indischen Physiker Satyendranath Bose benannt.
Weitere Angaben zum Artikel:
Woher stammt der Name “Quarks”?
Ob Gell-Mann wirklich verstand, was Joyce mit dem Satz sagen wollte, ist unklar. Aber da er damals von drei unterschiedlichen Quarks ausging, fand er die Wortwahl passend und taufte die von ihm entdeckten Elementarteilchen auf den Namen “Quarks”. Joyce wiederum hatte das Wort “Quarks” auf einer Reise durch Deutschland in Freiburg aufgeschnappt, als er Marktfrauen auf einem Bauernmarkt beim Anpreisen ihrer Milchprodukte zuhörte.
Artikel Abschnitt:
Es wird weiter geteilt – in Quarks
Lange war das Quark-Modell, das sechs verschiedene Quarks voraussagte, nur theoretischer Natur. Das erste Quark, das experimentell gefunden wurde, war das Bottom-Quark – das letzte, das Top-Quark, fand man erst 20 Jahre später, im Jahr 1995. Und das hatte eine überraschend hohe Masse: Das Top-Quark ist fast so schwer wie ein Goldatom.
Um Quarks näher zu beschreiben, mussten neue Maßeinheiten in der Physik etabliert werden. Dem Zeitgeist der 70er geschuldet wurden die verschiedenen Quarks nicht nach altgriechischen Wörtern benannt, sondern nach elektrischer Ladung, Farben (Color) und Geschmack (Flavour) unterteilt. Der Physiknobelpreisträger Richard Feynman war darüber nicht begeistert:
“Diese Physiker-Idioten, unfähig sich irgendwelche wundervollen griechischen Wörter auszudenken, bezeichnen diese Art der Polarisation mit dem unglücklichen Begriff ‚Farbe,‘ [sic!] der nichts mit der Farbe im üblichen Sinn zu tun hat.”
Und damit sind wir wieder am Anfang
Kleiner als Quarks, Leptonen und Bosonen geht’s nicht. Sie sind nach aktuellem Wissensstand unteilbar – und damit für die moderne Teilchenphysik die Elementarteilchen.
Eine Untergliederung aber kommt noch: Die sechs Quarks, die wir heute kennen, können in drei Paare gegliedert werden:
- Up und Down
- Strange und Charme
- Top und Bottom
Aus ihnen können alle uns bekannten Hadronen zusammengebaut werden. Dabei zeigt sich, dass die Kombination von drei Quarks die stabilsten Teilchen ergibt. Auch aus mehr oder weniger Quarks entstehen Teilchen, aber diese zerfallen nach kurzer Zeit wieder.
Die Bestandteile der Atomkerne der uns bekannten Materie, also die, aus der wir und die Welt um uns herum bestehen, wird jedoch nur aus zwei dieser Quarks gebildet. Die Protonen und Neutronen im Atomkern unserer Atome bestehen aus zwei Up-Quarks und einem Down-Quark (Protonen) oder einem Up- und zwei Down-Quarks (Neutronen).
Für ein beliebiges Atom im Periodensystem der Elemente benötigt es also nur vier Arten von Elementarteilchen:
- Up-Quark
- Down-Quark
- Elektron
- Bosonen
Jedes chemische Element lässt sich aus diesen vier Bausteinen der Teilchenphysik zusammenkleben.
Artikel Abschnitt: Wie viele Teilchen gibt es?
Wie viele Teilchen gibt es?
Die Grundbausteine all dieser Teilchen sind die Elementarteilchen:
- sechs Quarks
- drei Leptonen
- drei Neutrinos
- Bosonen, die Teilchen der Wechselwirkung
Gerade bei den Bosonen gibt es aber noch Entdeckungsbedarf
Bosonen vermitteln die uns bekannten physikalischen Kräfte. Stehen wir morgens auf der Waage, so sorgen besonders zwei Bosonen oft für Entsetzen: Das Boson, das Materie Masse gibt, und das Boson, das Schwerkraft vermittelt. Das Masse-Boson wurde von Peter Higgs bereits 1964 vorhergesagt, man fand es jedoch erst mal nicht. Ähnlich ging es Paul Dirac, er schlug 1959 als Wechselwirkungsteilchen der Gravitation das Graviton vor.
Zwar konnte 2012 das lang ersehnte Higgs-Teilchen gemessen werden, das postulierte Graviton aber blieb bislang unentdeckt. Auch gibt es Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die das Higgs-Teilchen nicht als alleiniges Teilchen sehen, sondern es in drei verschiedene unterteilen möchten.
Damit ist es jedoch noch nicht genug. Um weitere Ungereimtheiten in der Physik des Kleinsten zu verstehen, erfanden Physiker und Physikerinnen eine neue Theorie: die Supersymmetrie. In der Supersymmetrie existiert zu jedem bisher bekannten Teilchen ein supersymmetrisches Teilchen. Bisher konnte jedoch noch kein solches Teilchen aufgespürt werden. Klar ist: Ihre Entdeckung aber würde die Anzahl der Teilchen schlagartig verdoppeln. Die Suche nach den Elementarteilchen bleibt also weiterhin spannend.
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Warum sind Elementarteilchen wichtig?
Wir können zum Beispiel einen Text wie diesen hier über das Internet lesbar machen, weil wir das Elektron sehr gut verstanden haben. Also jenes Lepton, das um Atomkerne kreist und sich mit magnetischen und elektrischen Feldern beeinflussen lässt.
Es kann sich in einem Computer durch die Atomgitter des Kupferdrahts bewegen und dann in Lichtteilchen, die Photonen, die zu den Bosonen gehören, umgewandelt werden – um entweder per Glasfaser oder per Funkwelle Informationen auf einen anderen Computer zu übertragen. Wüssten wir nichts über Elementarteilchen, wäre unsere heutige Technik nicht vorstellbar.
Erst kürzlich gab es wieder Zuwachs: ein Tetraquark
Ein anderes Beispiel: Der Grund, warum ein Stuhl ein Stuhl bleibt und nicht in seine atomaren Bestandteile zerfällt, sind elektromagnetische Wechselwirkungen. Und die werden mit speziellen Elementarteilchen übertragen, den W- und Z-Bosonen.
Heute können wir sogar den Traum der Alchemisten wahr werden lassen und Blei in Gold umwandeln. Für Teilchenphysiker ist das ein leichtes Spiel: Sie müssen nur Teilchen mit der richtigen Energie auf Blei-Atomkerne schießen, um drei Protonen aus ihnen heraus zu trennen. Dann werden sie zu den Atomkernen eines Goldatoms. Leider rentiert sich das Verfahren aus Kostengründen nicht.
Und: Um neue Technologien zu entwickeln, die wir uns heute noch nicht einmal vorstellen können, ist Grundlagenforschung wie etwa die zu Elementarteilchen entscheidend. Und es gibt noch viele Teilchen zu entdecken: Erst im Juli 2020 wurde das Tetraquark entdeckt, ein bis dahin nur theoretisches Teilchen.
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Wie halten Elementarteilchen unsere Welt zusammen?
Auch den Bosonen wurden Namen gegeben:
- Starke Wechselwirkung:
Das Gluon, das Klebeteilchen. Es hält die Quarks in Hadronen zusammen. - Schwache Wechselwirkung:
Das W-Boson und das Z-Boson. Wobei beim W-Boson zwischen seinem Teilchen (W+) und seinem Antiteilchen (W–) unterschieden wird. Diese Bosonen wirken, wenn Neutronen zu Protonen werden und dabei über das W+-Boson ihre gesamtelektrische Ladung in Form eines neu entstehenden Elektrons und des dazugehörigen Elektronneutrinos ausgleichen. - Elektromagnetische Wechselwirkung:
Das Photon oder Lichtteilchen. Es kann seine Energie an Hadronen weitergeben. - Gravitation:
Das Graviton ist bisher nur ein theoretischer Lösungsvorschlag für die Wirkung der Schwerkraft. - Masse:
Das Higgs-Teilchen. Dessen Higgs-Feld sorgt dafür, dass alles in unserer Welt Masse hat.
Im schnellen Vergleich der Elementarteilchen fällt besonders eines auf: Bosonen, wie das Photon oder das Gluon, haben keine Masse. Quarks und Leptonen haben Masse und eine elektrische Ladung. Die Leptonen haben die elektrische Ladung -1. Die Quarks haben entweder die Ladung +2/3, oder -1/3. Baut man sich also ein Proton zusammen, dann benötigt man folgende Bauteile: zwei Up-Quarks und ein Down-Quark, die von drei Gluonen zusammengehalten werden. Die elektrische Ladung des Protons ist daher +2/3+2/3-1/3=+3/3=+1. Das Proton ist also positiv geladen.
Geisterteilchen – die Neutrinos
Schließlich gibt es aber auch noch eine Gruppe von Elementarteilchen, die lange Zeit unbekannt waren. Teilchen, die eine so geringe Masse haben, dass sie nur selten mit anderen Teilchen kollidieren. Sie haben keine elektrische Ladung und lassen sich deshalb auch nicht mit Magneten oder elektrischen Feldern ablenken. Weil sie so neutral zu sein scheinen, werden sie Neutrinos genannt. Auch hier gibt es wieder Teilchen und Antiteilchen.
Neutrinos entstehen zusammen mit Leptonen bei der schwachen Wechselwirkung. Bei der Geburt eines Elektrons kommt ein Anti-Elektron-Neutrino dazu. Zum Anti-Elektron, dem Positron, gesellt sich ein Elektron-Neutrino. Insgesamt kennt die Physik zu jedem Lepton ein Neutrino.
Viele von ihnen entstehen bei den Prozessen in unserer Sonne. Milliarden von solaren Neutrinos fliegen in jeder Sekunde durch unseren Körper. Aber da sie nur sehr selten mit der Materie wechselwirken, aus der wir bestehen, merken wir nichts davon. Es gibt noch viele andere geisterhafte Teilchen, die die Theorie vorhersagt, die aber bisher noch nicht gefunden wurden. Die dunkle Materie etwa, die 23 Prozent unseres Universums ausmacht.
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Wie findet man Elementarteilchen?
Man kann das grob damit vergleichen, als würde man sich fragen, aus welchen Einzelteilen ein bestimmter Pkw aufgebaut ist, hat aber dummerweise keine Werkzeuge, um ihn auseinanderzuschrauben. Die Lösung: Man lässt ein Auto mit möglichst hoher Geschwindigkeit auf ein festes Ziel oder frontal gegen ein anderes Auto prallen. Und versucht dann, aus den Trümmern abzulesen, aus welchen Teilen der Wagen aufgebaut ist.
Crashversuche in der Teilchenphysik
Genau solche Versuche machen Physiker, nur eben mit Teilchen. Wie bei einem Crashversuch ist vorher genau bekannt, wo der Zusammenprall stattfinden wird. An der zukünftigen “Unfallstelle” baut man ein Messgerät auf, den Detektor.
Je nachdem, welche Art von Teilchen gemessen werden soll, sind dies hochempfindliche Kameras für Lichtblitze oder feine Gewebe aus Drähten, um elektrisch geladene Teilchen zu finden.
Je stärker die Energie beim Aufprall der Teilchen, desto feinere Bruchstücke entstehen. Wie diese Bruchstücke sich bewegen, auf welchen Kurven sie fliegen und von welchen anderen herumfliegenden “Trümmerstücken” sie abhängig sind, untersuchen die Physiker genau und ziehen daraus Schlüsse auf die Art der gemessenen Teilchen.
Mal bewegen sich beide Teilchen, mal nur eins
Es gibt unterschiedliche Arten von Detektoren: solche, bei denen Teilchen auf ein festes Ziel geschossen werden (zum Beispiel bei der Gesellschaft für Schwerionenforschung in Darmstadt), oder solche, bei denen Teilchen in kilometerlangen Magnetringen so lange beschleunigt werden, bis sie schließlich aufeinanderprallen. Das ist etwa am Large Hadron Collider (LHC) am CERN bei Genf der Fall. Nachdem dieser vergrößert wurde und die Teilchen auf noch höhere Geschwindigkeiten beschleunigt werden konnten, wurde dort 2012 das Higgs-Teilchen entdeckt.
Ein ganz anderer Weg: Die Erde nutzen …
… als Teil eines Detektionsexperiments: Wenn zum Beispiel kosmische Strahlung auf unsere Atmosphäre trifft, erzeugt sie beim Zusammenprall mit den Teilchen in der Luft ganze Schauer aus neuen Teilchen, die dann am Boden gemessen werden können. Oder man nutzt die Erde als Schutzschild gegen schon bekannte Teilchen, indem man Detektoren tief im Boden in alten Bergwerken aufbaut. Nur Teilchen wie etwa Neutrinos, die man sonst fast nicht messen kann, weil sie kaum mit der bekannten Materie interagieren, können dann bis zum Detektor durchdringen.
Tetraquarks, neue Teilchen aus dem Nichts
Krachen zwei Teilchen aufeinander, entsteht reine Energie, ein Lichtblitz. Aus diesen Photonen können dann je nach Menge der Energie noch unbekannte Teilchen entstehen. Das war der Fall beim Nachweis des Higgs-Teilchens 2012 oder ganz aktuell im Juli 2020, als am CERN ein Teilchen entdeckt wurde, das bisher nur theoretisch bekannt war: das Tetraquark.
Ein Tetraquark besteht aus zwei Charm-Quarks und deren Antiteilchen, den Anti-Charm-Quarks. Normalerweise würden sich Teilchen und Antiteilchen gegenseitig auslöschen, die Physik spricht von Annihilation. Doch für eine kurze Zeitspanne bleibt das Tetraquark erhalten und kann erforscht werden.
Gerade Teilchen, die aus dem scheinbaren Nichts eines Lichtblitzes entstehen, faszinieren die Forschenden. Denn sie hoffen, bei solchen Ereignissen auch neue Teilchen zu entdecken, die von der aktuellen Theorie noch nicht vorhergesagt wurden.
Autor: Sebastian Funk
Quellenangaben zum Artikel:
In etwa zwei Dritteln der deutschen Küchen steht eine. Trotzdem sind viele Menschen skeptisch gegenüber Mikrowellen. Warum eigentlich?
Über das Video:
So hoch ist die Strahlung einer Mikrowelle
In den Spezifikationen der Geräte ist für die Emissionen ein Grenzwert von fünf Milliwatt pro Quadratzentimeter bzw. 50 Watt pro Quadratmeter festgelegt. Der Grenzwert gilt in einem Abstand von fünf Zentimetern von der Mikrowellen-Oberfläche.
Über das Video:
Das hat das Bundesamt für Strahlenschutz gemessen
Ein weiteres Vorurteil, das über Mikrowellen kursiert: Vitamine im Essen werden zerstört und Schadstoffe entstehen. Dafür gibt es laut BfS keine Belege.
Mikrowellen-Geräte funktionieren, indem Mikrowellen die Wassermoleküle in den Speisen zum Schwingen bringen. Dadurch erhitzen sich die Moleküle. So spart man beim Erwärmen von Speisen im Vergleich zum Herd bis zu 80 Prozent Energie. Erhitzt man die Speisen zu lange, können sie verbrennen. Das gilt aber auch auch für den Herd.
Quellenangaben zum Artikel:
Immer wieder berichten Menschen von Übelkeit, Kopfschmerzen oder Schlafstörungen durch elektromagnetische Strahlung. Doch lässt sich "Elektrohypersensibilität" wissenschaftlich belegen?
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Was ist elektromagnetische Überempfindlichkeit?
Laut dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) bezeichnen sich knapp zwei Prozent der deutschen Bevölkerung als elektrosensibel. Als Krankheit wird die Hypersensibilität nicht eingestuft – denn laut BfS und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) konnte bislang nicht nachgewiesen werden, dass tatsächlich elektromagnetische Strahlung die Ursache für die Beschwerden ist.
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Kann man Elektrosensibilität messen?
Die Elektrosensitivität hingegen, also die Fähigkeit, ein real gegebenes elektrisches, magnetisches oder elektromagnetisches Feld zu spüren, lässt sich Studien zufolge wissenschaftlich messen.
Dies sei allerdings erst oberhalb der sogenannten Schwellenwerte möglich, wie Gunde Ziegelberger vom BfS erklärt. Erst ab einem bestimmten Schwellenwert reagiere unser Körper auf elektromagnetische Felder, und die von der Regierung festgelegten Grenzwerte für elektromagnetische Felder lägen deutlich unter diesem Schwellenwert.
Einige Medizin- und Umweltphysiker:innen wie Lebrecht von Klitzing kritisieren allerdings das Modell, mit dem diese Schwellenwerte berechnet worden sind: „Die Grenzwerte sind absolut zu hoch angesetzt“, meint von Klitzing.
Er bietet gegen Bezahlung Gutachten an, die eine Elektrosensitivität nachweisen sollen. Seine an der Universität Wiesenthal und RWTH Aachen entwickelte Methode ist allerdings auch nicht unumstritten: Gemessen werden dabei Hirnströme, Herzfrequenzvariabilität und Irritationen der Hautmuskulatur unter Einwirkung von elektromagnetischen Feldern.
Die gemessenen Reaktionen können theoretisch auch andere Ursachen haben. Der zeitliche Zusammenfall erlaube es aber, eine eindeutige Aussage dazu zu treffen, ob jemand elektrosensitiv sei, sagt von Klitzing.
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Was sagen Studien?
Der Großteil der nationalen und internationalen Studien kann keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen den Symptomen und elektromagnetischer Strahlung feststellen. So heißt es beispielsweise in einer 2009 veröffentlichten Untersuchung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA):
„Nach den vorliegenden Ergebnissen […] kann das Phänomen der ‚elektromagnetischen Hypersensibilität‘ nicht auf eine nachweisbare, biologisch begründete Empfindlichkeit gegenüber alltagsüblichen elektromagnetischen Feldern, die mit vergleichsweise nur sehr geringen Intensitäten weit unterhalb der empfohlenen Grenzwerte auftreten, zurückgeführt werden“.
Unter den Forschenden gibt es allerdings auch Kritik an den bisherigen Methoden: Die kanadischen Wissenschaftler Stephen J. Genius und Christopher T. Lipp beispielsweise forderten 2011, dass bei Untersuchungen nicht nur eine Frequenz verwendet werden dürfe, da elektrosensible Personen auf unterschiedliche Frequenzen reagieren könnten.
Bislang kommen nur wenige als valide eingestufte Studien zu dem Ergebnis, dass elektromagnetische Strahlen die Ursache für die Symptome der Betroffenen sind.
Artikel Abschnitt: Elektrosensitiv sein macht nicht unbedingt krank
Elektrosensitiv sein macht nicht unbedingt krank
Umgekehrt gab es bei Studien – etwa einer 2016 veröffentlichten niederländischen Untersuchung – mit nach eigenen Aussagen elektrosensiblen Proband:innen keine Anzeichen dafür, dass diese elektromagnetische Felder tatsächlich wahrnehmen konnten.
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Was können Betroffene tun?
Sie empfiehlt Betroffenen häufig, umweltmedizinische Beratungsstellen aufzusuchen. Diese Beratungsstellen können generell auch dann zurate gezogen werden, wenn man den Verdacht hat, dass Schadstoffe in der Umwelt einen selbst krank machen.
Quellenangaben zum Artikel:
30 Jahre nach Tschernobyl ist die Strahlenbelastung auch in Deutschland noch messbar. In Teilen Süddeutschlands ist der Boden belastet – damit sind es auch Pilze und Wildschweine.
Artikel Abschnitt:
Die meisten radioaktiven Stoffe wie Jod haben nur eine geringe Halbwertszeit, sie sind mittlerweile zerfallen. Anders als Cäsium-137. Es hat eine Halbwertszeit von etwa 30 Jahren. Das heißt, noch befindet sich etwa die Hälfte der ursprünglich abgeregneten Menge im Boden.
Artikel Abschnitt: Waldpilze gefährdet
Waldpilze gefährdet
Artikel Abschnitt: Wildschweine werden streng geprüft
Wildschweine werden streng geprüft
Artikel Abschnitt: Strenge Grenzwerte
Strenge Grenzwerte
Nach Angaben des Bayerischen Jagdverbandes sind in der Regel bis zu drei Prozent der jährlich bis zu 55.000 geschossenen Wildschweine belastet und müssen entsorgt werden. Laut Bundesumweltministerium können Wildpilze und Wildfleisch aus ganz Deutschland in normalen Mengen bedenkenlos gegessen werden.
Artikel Abschnitt: Gemüse und Fleisch sind unbedenklich
Gemüse und Fleisch sind unbedenklich
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