Von Kritikern des Nachhaltigkeitsbegriffes wird angebracht, dass damit nur die Herrschaft auf der ganzen Welt erhalten werden soll.

 

Der Nachhaltigkeitsbegriff ist einerseits so verschwommen, das jeder alles darunter verstehen kann, andererseits impliziert er, dass nur der westliche Weg der Technologie der richtige Weg sei. 

Es gibt einmal die sogenannte weiche und die harte Nachhaltigkeit. Die weiche betont mehr das ökonomische, die harte Nachhaltigkeit mehr die ökologische Seite des Konzepts. 

Im Zuge der Globalisierung versucht man den westlichen Weg der freien Marktwirtschaft und der Technologie über die ganze Welt zu verbreiten. Einige Kulturen wie zum Beispiel der Islam wollen sich das aber nicht gefallen lassen und werden so in die Rolle eines Systemfeindes gedrängt. 

Gerade weil der Nachhaltigkeitsbegriff so weit gedehnt ist, können sich so viele damit identifizieren. Aber die Konferenz von Rio, auf der die Agenda 21 verabschiedet wurde, ist schon fast 10 Jahre her, und es ist noch nichts überragendes passiert.  Der Weltgipfel in Johannesburg steht vor der Tür.

Es scheint auch so zu sein, dass alles individuelle Ökosparen und Verzicht nichts bringt, weil das kapitalistische System immer mehr ausweitet und durch sein Wachstum solche Einsparungen wieder wettmacht. Christoph Spehr fordert, dass der Norden abgewickelt wird und mehr zu regionalen Wirtschaften umgebaut wird. Ich jedenfalls glaube nicht mehr, dass Nachhaltigkeit und Kapitalismus zusammengehen können.

Auch versucht man immer noch die Leitbilder des Wirtschaftswachtums und der nachholenden Entwicklung der Dritten Welt aufrechtzuerhalten. Das alles soll dann auch mit weniger Energie- und Naturverbrauch zu machen sein. 

Auch Weltbank und IWF stellen ihre Arbeit als nachhaltig dar, obwohl sie damit im krassen Widerspruch zu den NGOs stehen.

Kritik kommt aber auch von Prof. Braungart. Er meint, dass Schuldzuweisungen an die Menschen deren Kreativität behindern. Er propagiert Öko-Effektivität. Ein Denken von der Wiege zur Wiege, welches Abfälle in technischen und biologischen Kreisläufen verwertet.

 

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Erstellt am 10.11.2000, Version vom 17.10.2017, Johannes Fangmeyer,